Verjüngungskur für den Berner Oberländer Schutzwald

Sie setzen sich gemeinsam für den Berner Oberländer Schutzwald ein: v.l.n.r. Andreas Schweizer, Revierförster Boltigen; Michel Brügger, Amt für Wald des Kantons Bern; Nathalie von Siebenthal, Athletin; Hans Peter Gerber, Generalagent Helvetia Thun; Andreas Lötscher, Amt für Wald des Kantons Bern.
Bild Helvetia
Dass viele Gebiete im Berner Oberland überhaupt erreich- und bewohnbar sind, ist zu einem grossen Teil dem Schutzwald zu verdanken. ‹Rund drei Viertel des Waldes in den Berner Alpen erfüllen eine Schutzfunktion vor Lawinen, Steinschlag, Rutschungen, Murgang oder Hochwasser›, betont Michel Brügger vom Amt für Wald des Kantons Bern KAWA. 2018 waren ebendiese Schutzwälder mehrmals von Stürmen betroffen.
Helvetia pflanzt deshalb bereits zum zweiten Mal nach 2012 10000 Bäume in der Region. Das KAWA hat rund 30 Gebiete festgelegt, in denen die Neupflanzungen den grössten Nutzen bringen. ‹Wir freuen uns, dass wir hier einen Beitrag zum Schutz der Bevölkerung und der vorhandenen Infrastruktur leisten können. Schutzwälder sind Schadenprävention und passen deshalb sehr gut zu uns als Versicherung›, erklärt Reto Keller, Leiter Private Vorsorge Schweiz und Mitglied der Helvetia-Konzernleitung.
Boltigen, Lenk, Beatenberg, Oberried: vier Lagen, vier Lösungen
Der Büelenwald in der Gemeinde Boltigen im Simmental schützt eine Verbindungsstrasse sowie den Weiler Ried vor Lawinen und Steinschlag. Seit dem Orkan Lothar von 1999, dem darauf folgenden Käferbefall und den Stürmen im vergangenen Jahr ist seine Schutzfunktion stark eingeschränkt. Um Zeit zu gewinnen und um die standortgerechte Baumartenmischung in Hinblick auf den Klimawandel zu optimieren, werden im Büelenwald Erlen, Weisstannen, Lärchen und Bergahorne gepflanzt.
Im Steiweidli in Lenk werden als Antwort auf den Klimawandel versuchsweise Douglasien als klimaresistente Baumart gepflanzt. Am Schmocken in Beatenberg hat der Sturm Burglind 2018 grossen Schaden verursacht. Die neuen Bäume schützen vor Hangrutsch. Am Spycheren in Oberried werden Kirschbäume gepflanzt, um die Wildtiere von den Hauptbaumarten abzulenken. Das verringert die Schäden durch Verbiss und verbessert den Lebensraum fürs Wild.
Link www.helvetia.ch/schutzwald