Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Über die Brücke und in die Natur

115 Meter weit schwingt sich die neue Holzbrücke Laax-Staderas für Radfahrer und Wanderer über die Kantonsstrasse. Seit Ende 2015 steht sie in Betrieb.

 

 

Brücke Laax-Staderas, 2015

Entwurf und Konstruktion: Walter Bieler, Ingenieur, Bonaduz

Mitarbeit: Stephan Berni, Ingenieur, Bonaduz

Baumeisterarbeiten: J. Erni AG, Flims Dorf

Holzbau: Camathias SA Holzbau, Laax

Bilder Ralph Feiner, Malans

 

 

Staderas ist Kreuzungs- und Ausgangspunkt für verschiedene Wander- und Bikewege – doch wer die stark befahrene Kantonsstrasse überqueren wollte, war bis vor kurzem gezwungen, dies an einer eher unübersichtlichen Stelle zu tun. Das hat in der Vergangenheit immer wieder zu kritischen Situationen oder gar zu Unfällen geführt. Doch nun hat die Gemeinde Laax mit einer schwungvoll geführten Holzbrücke als Überführung eine Lösung für das Problem gefunden.

 

Der Bündner Ingenieur Walter Bieler (Bonaduz) hat mit der Brücke Laax-Staderas einmal mehr ein architektonisch, landschaftlich und technisch überzeugendes Bauwerk geschaffen. Die für die Überbrückung notwendigen Rampen weisen eine maximale Neigung von 6% auf. Der Fahrweg ist 2,5 m breit und erlaubt so bequem das Kreuzen der Nutzer in beiden Richtungen. Konstruiert ist die Brücke aus Holz der Gegend, Tanne/Fichte und Lärche.

 

Hölzerner ‹Tatzelwurm› für den Langsamverkehr

 

Markante V-förmige Stützen tragen in unregelmässigen Abständen von 10–17,5 m den Fahrweg. Immer je vier Stützenpaare aus Brettschichtholz stehen unter dem aus zwei vierteiligen Längslagen und einer dazwischenliegenden Querlage bestehenden horizontalen Längsträger der Brücke. Dieser wiederum trägt die Fahrbahnplatte aus Brettsperrholz mit ihrem Geh- und Fahrbelag aus Gussasphalt. Die je drei links und rechts angebrachten Lärchenholzstützen dienen der Sicherung der Geländer aus Lärche. Zwischen den Hauptstützen sichern jeweils zwei diagonal verlaufende Zugstangen die Konstruktion. Insgesamt wird die Brücke auf acht solchen Stützenkonstruktionen getragen.

 

Der Bau der Brücke begann im Juli 2015 mit dem Betonieren der einzelnen Stützenfundamente. Das eigentliche Aufrichten der Holzkonstruktion dauerte einen Monat. Der hölzerne ‹Tatzelwurm› wurde ab der Inbetriebnahme im November 2015 von der Bevölkerung und mittlerweile auch von den zahlreichen Wanderern und Bikern gut aufgenommen und ist zu einem eigentlichen Eingangstor zu der beliebten Gegend geworden. Die eindrücklich gestaltete Holzbrücke wirkt wie ein überzeugendes Manifest für den Langsamverkehr.

 


Link www.walterbieler.ch