Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Stürme und Trockenheit führen 2018 zu höherer Holzernte

Mit insgesamt 5,2 Millionen Kubikmetern wurden im vergangenen Jahr im Schweizer Wald 11% mehr Holz geerntet als 2017. Der Anstieg ist vor allem auf den starken Borkenkäferbefall in der Folge von Winterstürmen und Sommertrockenheit zurückzuführen.

Besonders stark ins Gewicht fiel die grössere Ernte beim Stammholz mit total 2,7 Mio. m3 und einer Zunahme von 14%. Die insgesamt 1,16 Mio. m3 (+10%) beim Energiehackholz und 0,59 Mio. m3 (+16%) beim Industrieholz trugen ebenfalls zur zweithöchsten Holzernte der letzten zehn Jahre bei. Keine Veränderung des langjährigen Trends ist beim Energiestückholz festzustellen. Dieses lag 2018 mit gesamthaft rund 0,74 Mio. m3 leicht unter dem Vorjahreswert.

 

Bei der Betrachtung nach Nadel- und Laubholzsortimenten zeigt sich, dass die Ernte von Laubholz bei einer Erntemenge von 1,6 Mio. m3 einen leichten Rückgang verzeichnete. Dagegen fiel die Erntemenge beim Nadelholz mit einem Plus von 0,6 Mio. m3 bei einem Total von 3,6 Mio. m3 um so höher aus. Die Fichte, wichtigste Baumart zur Holzproduktion, war von der Käferplage besonders betroffen, weshalb die Waldeigentümer gezwungen waren, deutlich mehr Nadelholz zu ernten als geplant.

 

Regional grosse Unterschiede

 

Im Mittelland war die Zunahme der Holzerntemenge um 22% auf 2,14 Mio. m3 gegenüber dem Vorjahr mit Abstand am grössten. Die Voralpen lagen 2018 mit 1,13 Mio. m3 (+8%) respektive 0,87 Mio. m3 (+6%) in den Alpen/auf der Alpensüdseite im Mittelfeld. Im Jura blieb die Ernte mit 1,05 Mio. m3 gegenüber dem Vorjahr praktisch unverändert. Damit zeigt sich, dass der Borkenkäfer während des trockenen Sommers 2018 im Mittelland am aktivsten war.

 

Die Kantone Bern (0,99 Mio. m3), Zürich (0,51 Mio. m3), Aargau (0,45 Mio. m3) und Waadt (0,40 Mio. m3) verzeichneten letztes Jahr die höchsten Holzerntemengen und machten zusammen knapp die Hälfte der gesamtschweizerischen Ernte aus. Alle vier Kantone verfügen über einen hohen Anteil an Waldflächen im Mittelland.

 

Unterdeckung wie im Vorjahr

 

Die rund 670 Schweizer Forstbetriebe konnten 2018 gesamthaft Einnahmen von CHF 539 Mio. verbuchen. Den Einnahmen standen Ausgaben von rund CHF 578 Mio. Franken gegenüber. Daraus resultierte trotz dem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld ähnlich wie 2017 eine Unterdeckung von rund CHF 39 Mio.

 

Gemäss Produzentenpreisindex sanken 2018 die Rohholzpreise für Nadelstammholz gegenüber dem Vorjahr um etwa 2%. Trotz der grossen Mengen an Schadholz, die auf den Markt kamen, hielt sich der Abschlag beim wichtigsten Sortiment somit in Grenzen. Unter diesen Umständen erzielte fast die Hälfte der Schweizer Forstbetriebe ein positives Betriebsergebnis.

 


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