Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Schweizer Wald und Holz sagen ja zum Stromgesetz

Am 9. Juni kommt das Stromgesetz des Parlaments aufgrund eines Referendums an die Urne. Die Schweizer Wald- und Holzwirtschaft unter dem Dach der Lignum stellt sich hinter die Vorlage. Sie bildet zusammen mit dem neuen CO2-Gesetz und dem von den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern angenommenen Klimagesetz die Grundlage zur Erreichung des Schweizer Netto-null-Ziels.

Die ‹Maison Climat› in Biel (Architektur: Bürgi Schärer Architekten AG, Bern; Totalunternehmung und örtliche Bauleitung: Beer Holzhaus AG, Ostermundigen; Holzbauingenieur/Brandschutz: BauHolz Wenger GmbH, Längenbühl), ein Holzbau mit 20 Mietwohnungen, wird ihrem Namen gerecht. Sie ist sehr gut gedämmt, verfügt über energiesparende Geräte und eine dach- und fassadenintegrierte Fotovoltaikanlage, die jährlich 73100 kWh produziert. Daraus resultiert eine Eigenenergieversorgung von 129%. Den Mieterinnen und Mietern wird der Solarstrom vergünstigt abgegeben, auch zum Laden der Elektroautos. Das mit einheimischem Holz konstruierte Gebäude füllt die Brandlücke einer ehemaligen Mehrfamilienhausüberbauung mit nur zwölf Wohnungen und verdichtet dadurch das Quartier. Für diese Gesamtleistung gab es 2023 einen Schweizer Solarpreis und ein Norman-Foster-Plusenergiebauten-Diplom sowie den Berner Unternehmenspreis Klima + Energie.
Bild Damian Poffet/AEE Bern

 

Die Schweizer Wald- und Holzwirtschaft versteht sich als Wegbereiterin einer klimaneutralen Zukunft und legt dabei den Schwerpunkt auf Bau und Ausbau. Wald und Holz tragen durch die langfristige CO2-Speicherung in Holzprodukten und im Wald wesentlich zur Erreichung des Schweizer Netto-null-Ziels bei. Die Kosten pro Tonne aus der Atmosphäre entferntes CO2 liegen bei Waldbewirtschaftung und Holznutzung im Vergleich mit anderen Ansätzen tief. Überdies kann Holz nicht nur Kohlenstoff aus der Luft speichern, sondern als Ersatz für klimabelastende Materialien sowie als Energieträger zusätzlich fossiles CO2 vermeiden. 

Die Lignum hat sich deshalb auch für das neue CO2-Gesetz für die Zeit von 2025–2030 und für das Klimagesetz ausgesprochen, das im letzten Juni in einer Referendumsabstimmung bestätigt worden ist. Das Bundesgesetz über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien, kurz Stromgesetz, ergänzt diese Leitplanken zugunsten einer nachhaltigen Energieproduktion im Sinne einer unabdingbaren Voraussetzung: Ohne genügend erneuerbare Energie scheitert jede Klimapolitik. Ziel ist deshalb, das Energieversorgungssystem der Schweiz auf das Netto-null-Emissionsziel bis 2050 auszurichten und zugleich hohe Versorgungssicherheit sicherzustellen.


Mehr Energieeffizienz und mehr Erneuerbare

Netto null als Ziel erfordert viel mehr Strom als bisher. Das Gesetz sieht deshalb verbindliche Ziele für den Ausbau der erneuerbaren Stromproduktion im Inland und Massnahmen zur Stärkung der Stromversorgungssicherheit vor allem im Winter vor. Im Vordergrund steht neben der Förderung der Energieeffizienz unter anderem auch die rasche und entschiedene Erschliessung der erst zögerlich genutzten Solarenergie-Potentiale im Gebäude- und Infrastrukturbereich. Gebäudeeigentümer profitieren von Investitionsbeiträgen an ihre energetischen Investitionen und von neuen, kostengerechten und schweizweit einheitlichen Vergütungansätzen, Bewohnerinnen und Bewohner von sinkenden Stromkosten. 

Der Ausbau der inländischen Stromproduktion und der Umbau der Energieversorgung zugunsten der Erneuerbaren schafft zusätzliche Arbeitsplätze in der Schweiz und macht unser Land weniger abhängig von fossilen Energieeinfuhren und Winter-Stromimporten. Weil die im Mittelpunkt stehende Solarenergie heute zu den billigsten Energiequellen zählt, profitiert auch die Wirtschaft vom Stromgesetz. Die in der Lignum zusammengeschlossenen Verbände der Wald- und Holzwirtschaft empfehlen deshalb ein Ja zum Stromgesetz am 9. Juni.


Link Lignum-Flyer ‹Netto null – Zeit für Holz› (PDF, 4.4 MB)