Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Die Schweizer Immobilienwirtschaft wird digitaler

Die Digitalisierung dürfte sich in der Schweizer Immobilienwirtschaft bis in etwa fünf Jahren stark beschleunigen – das zeigt eine Studie von Ernst & Young Real Estate.

Während 28% der Studienteilnehmer bereits gegenwärtig einen starken Einfluss der Digitalisierung sehen, so wächst dieser Anteil in einem Jahr auf 36% und in fünf Jahren auf beachtliche 75% an. ‹Die Digitalisierung ist als nachhaltiger Trend erkannt, der unsere Branche langfristig umkrempeln wird›, sagt Claudio Rudolf, Partner und Autor der Studie.

 

Strukturierte Daten als Voraussetzung

 

Ein Drittel der Befragten gab an, den wesentlichen Teil der Investitionsausgaben für die Weiterentwicklung der IT-Systeme und Infrastruktur aufzuwenden. Eine wichtigere Rolle schrieben die Umfrageteilnehmer hingegen der Verfügbarmachung relevanter Daten in digitaler Form zu. 45% bestätigten, dass diese Voraussetzung bei ihnen schon heute gegeben sei. 80% planen diesen Schritt innerhalb der nächsten fünf Jahre.

 

‹Das Vorhandensein aller für die Unternehmensprozesse relevanten Daten in strukturierter Form ist neben der notwendigen Infrastruktur die absolute Voraussetzung für die Digitalisierung›, hält Casper Studer fest, Senior Manager und ebenfalls Autor der Studie. Dementsprechend waren sich fast alle Umfrageteilnehmer (92%) einig, dass die Datenstrukturierung aktuell der wichtigste Digitalisierungstrend ist.

 

Grundlage für vorausschauendes Handeln

 

Über die mit der Datenverfügbarkeit und -strukturierung einhergehenden Effizienzgewinne hinaus ermöglicht die Datenanalyse vielfältigen Nutzen. ‹Mit geeigneten Datenmodellen und modernen Algorithmen können schon heute auf Basis von Vergangenheitswerten konkrete Handlungsfelder erarbeitet werden›, erklärt Studer.

 

‹Auf diese Art und Weise lassen sich Massnahmen zur Instandhaltung, Einspruchsrisiken bei Nebenkostenabrechnungen, Dienstleisterkontrollen oder etwa das Kündigungsverhalten von Mietern vorausschauend und faktenbasiert optimieren. Das sind nur einige Beispiele, deren Umsetzung sich direkt oder indirekt auf den Immobilienwert niederschlagen›, ergänzt Studer.

 

Mobile Devices, Cloud und BIM boomen

 

Als weitere relevante Trends identifizierten die Befragten den Einsatz mobiler Arbeitsgeräte (92%), von Cloud-Technologie (83%) und BIM (Building Information Modelling, 82%). Eine bislang noch geringere Relevanz schreiben die Umfrageteilnehmer hingegen dem 3D-Druck und der Robotertechnologie zu; hier liegen die Zustimmungswerte bei je knapp über 40%.

 

58% der Teilnehmer stimmen der Aussage zu, dass die Digitalisierung Effizienzsteigerungen ermöglicht. Ganze 83% erkennen dieses Potential in fünf Jahren. Als hauptsächliche Herausforderungen auf dem Weg zu dessen Erschliessung sehen die Umfrageteilnehmer fehlende personelle Ressourcen mit 28% und den Fachkräftemangel mit 26%.

 


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