Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Schweizer Holzhallen-Rekord in der Romandie

Im freiburgischen Châtel-St-Denis errichtet die Swisspor-Gruppe mit der zu ihr gehörenden Luxit Isolations SA derzeit die grösste Holzhalle der Schweiz. Der Holzbau wird als Produktionsstätte sowie als Lager genutzt. Die Dimensionen sind eindrücklich: Die Halle ist 80 bis 100 Meter breit und 250 Meter lang. Baubeginn war im August 2008; die Inbetriebnahme ist im Laufe dieses Jahres geplant.


Produktions- und Lagerhalle Swisspor, Châtel-St-Denis


Bauherrschaft: swisspor-Gruppe, Steinhausen, und Luxit Isolations SA, Châtel-St-Denis

Architektur: Bürogemeinschaft Cadosch & Zimmermann GmbH Architekten ETH/SIA, Zürich (Projekt), und Atelier d’architectes diplômés O. Charrière SA, Bulle (Bauleitung)

Bauingenieure: Bürogemeinschaft Daniel Willi SA, Bureau d’ingénieurs civils, 1820 Montreux, und BIAG Ingénieurs conseils ETH/SIA/USIC AG, Montreux

Holzbauingenieur: Ivo Diethelm GmbH, Ingenieurbüro für Holzbau, 8737 Gommiswald

Holzbau: Charpentes Vial SA, Le Mouret 


Bild Swisspor | Jürg Zimmermann, Zürich



Der Dämmstoffhersteller Swisspor hat bereits 2006 mit seinem Logistikcenter in Boswil Holzbau-Geschichte geschrieben. Die dortige Halle mit einem Tragwerk aus Brettschichtholzbindern weist eine Fläche von 16000 m2 auf. Der Bau in Châtel-St-Denis übertrifft diese Marke bei weitem: Die überdachte Fläche des mit verschieden stark geneigten Wänden eigenwillig gestalteten Baukörpers beträgt beeindruckende 22500 m2, das Gebäudevolumen (SIA 116) erreicht 283991 m3.


Der Holzbau in Châtel-St-Denis ist abgeschlossen. Insgesamt dauerten die Holzbauarbeiten ab Juni 2009 sechs Monate ohne Pausen; jede Woche entstanden satte 100 m3 Tragkonstruktion.

Die Halle mit zwei Raumhöhen (11 m und 22 m) ist ein reiner Holzbau. Die Tragkonstruktion (Dach und Wände) besteht aus insgesamt 2500 m3 Brettschichtholz, wovon 1800 m3 GL32k. Dieser Anteil wurde vollständig in der Schweiz verleimt. Rund 80% des verwendeten Holzes stammen im übrigen aus dem Inland. Die Dachträger erreichen 1,60 bis 2,0 m Höhe. Die Dachkonstruktion ruht auf 54 Brettschichtholzstützen GL24 mit Abmessungen von 40 x 40 cm, deren Abstand maximal 36 m beträgt. Verbindungen erfolgen mittels eingeleimter Gewindestangen.

Das Untergeschoss ist bis auf das Niveau der Betonsockel als Betonmassivbau ausgeführt (60 cm über Niveau Erdgeschoss). Techniklokale, Treppenhäuser und Fluchtkorridore sind Massivkonstruktionen. Die Brandmauern im Untergeschoss sind aus Beton oder Mauerwerk. Die Brandwände im Erdgeschoss und im Obergeschoss der Produktion wurden mit isolierten Sandwichelementen erstellt. Büros und Personalräume sind Massivkonstruktionen und werden gegenüber den Produktionshallen gedämmt.

Sämtliche Dach- und Fassadenflächen sind isoliert, sowohl in der beheizten Produktionshalle als auch in der unbeheizten Lager- und Verladehalle. Auf eine Zertifizierung mit dem Minergie-Label wird verzichtet; dennoch ist das Gebäude nach den Richtwerten dieses Standards gedämmt. Alle neu erstellten Gebäudeteile, mit Ausnahme der Lager- und Verladehalle, werden mit dem Überschuss der Produktionsenergie über die zentrale Wärmeerzeugung durch Dampfkessel und regenerative Nachverbrennung beheizt.