Schweiz etabliert Warnsystem für Trockenheit

In den Wäldern beider Basel hat der heisse und trockene Sommer 2018 tiefe Spuren im Baumbestand hinterlassen. Luftaufnahme des Basler Hardwalds vom Sommer 2019.
Bild Christian Kleiber, Birsfelden
Mit dem Klimawandel kann es häufiger zu längeren Trockenheitsperioden kommen. Sie haben Einfluss auf Böden und Gewässer, schwächen Ökosysteme, erhöhen die Waldbrandgefahr, schaden der Landwirtschaft und anderen Sektoren. Seit dem 8. Mai steht mit der neuen Informationsplattform Trockenheit ein schweizweites Früherkennungs- und Warnsystem zur Verfügung, das meteorologische, hydrologische und satellitengestützte Daten zusammenführt.
Auf der Trockenheitsplattform finden sich einheitlich aufbereitete Informationen zur aktuellen Trockensituation in den verschiedenen Regionen der Schweiz sowie Vorhersagen für die nächsten vier Wochen. Auch Daten zu vergangenen Ereignissen können abgerufen werden. Dafür wurden bestehende Messnetze und Vorhersagemodelle gezielt mit neuen Informationen auf der Basis von Satellitendaten und Langfristvorhersagen ergänzt, zum Beispiel für Niederschlag. Voraussichtlich ab 2026 sollen auch Messdaten zur Bodenfeuchtigkeit und zu Gewässertemperaturen eingebunden werden.
Das nationale Frühwarnsystem erleichtert Kantonen und Gemeinden, vorausschauend Massnahmen wie zum Beispiel die Anpassung von Wasserentnahmen aus Fliessgewässern oder das Abstellen von öffentlichen Brunnen zu planen oder einzuleiten. Wenn sich längere Trockenperioden abzeichnen, werden zusätzlich Trockenheitswarnungen auf der Informationsplattform veröffentlicht und über bestehende Warnkanäle, wie etwa das Naturgefahrenportal des Bundes, verbreitet. Das Frühwarnsystem soll in den kommenden Jahren aufgrund der Erfahrungen verbessert und ausgebaut werden.
Links trockenheit.admin.ch | waldbrandgefahr.ch | waldwissen.net, 2.5.2025: Waldbrände im Klimawandel – Ist die Schweiz vorbereitet?