Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Sägewerk Domat/Ems: Investor für einen Neustart gefunden?

Der Tiroler Holzkonzern Egger zeigt Interesse, das konkursite Grossägewerk in Domat/Ems zu übernehmen. Dazu müssten aber verbindliche Lieferzusagen für eine genügende Menge Rundholz vorliegen. Diese sollen im Rahmen einer langfristigen Partnerschaft mit den Bündner Gemeinden sowie ausserkantonalen Lieferanten sichergestellt werden, wie der Bündner Baudirektor Mario Cavigelli heute vor den Medien sagte.

Im noch bis zu den Sommerferien dauernden Konkursverfahren der Mayr-Melnhof Swiss Timber AG stammt das höchste Angebot von einem Interessenten, welcher das Werk abbauen will. Es gibt aber auch potentielle Investoren, von denen Egger sein Interesse nun öffentlich macht.

 

Der Konzern möchte zusammen mit einem Schweizer Minderheitspartner den Sägereibetrieb in Domat/Ems wieder aufnehmen und weitere Investitionen für nachgelagerte Produktionen vornehmen. Der Kanton will die Möglichkeit zu deren Unterstützung prüfen.

 

Unternehmen von europäischem Format

 

Egger, mit Stammsitz in St. Johann im Tirol, ist ein führendes europäisches Unternehmen der Holzwerkstoffindustrie. Mit 16 Werken in Europa verfügt es über ein stark diversifiziertes Produktsortiment. Mit dem Sägewerk in Domat/Ems würde Egger seinen Sägebereich ausbauen.

 

Um Lieferzusagen über eine genügende Menge Rundholz zu erreichen, schlägt Egger der Bündner Wald- und Forstwirtschaft sowie den ausserkantonalen Holzlieferanten ein Preisbildungsmodell vor, das eine kontinuierliche und marktorientierte Preisentwicklung sicherstellen soll.

 

Vorschlag für Zehnjahres-Partnerschaft

 

Das Angebot von Egger sieht eine langfristige Partnerschaft von zehn Jahren vor. Vertragspartner sind hauptsächlich die Gemeinden als Waldeigentümerinnen bzw. kantonale und ausserkantonale Holzvermarktungsorganisationen (HMO). Mit indexierten Langfristverträgen soll die jährliche Lieferung von mindestens 150000 fm Rundholz aus Graubünden und von weiteren 150000 fm aus anderen Kantonen sichergestellt werden.

 

Egger würde das Werk zwar als eigenständige Firma betreiben, diese aber vollständig in seine Konzernstruktur integrieren und durch ein eigenständiges Management vor Ort aus führen. Derzeit laufen Verhandlungen zum Abschluss der nötigen Langfristverträge.

 


Link www.gr.ch