Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Plädoyer für entschiedene Modernisierung des Gebäudeparks

Um die Klimaziele zu erreichen, die Ressource Boden zu schonen und gleichzeitig der Bevölkerung den benötigten Wohnraum zur Verfügung zu stellen, brauche es eine Offensive zur Modernisierung des Gebäudeparks – insbesondere im urbanen Gebiet. Das war die Hauptbotschaft des Baumeisterverbands zum ‹Tag der Bauwirtschaft› vom 25. Juni.

Die Wohnsiedlung ‹Grünmatt› am Zürcher Friesenberg von Graber Pulver Architekten ersetzt mit ihren 155 Wohneinheiten 64 eingeschossige Reiheneinfamilienhäusern von 1929, deren Bausubstanz nicht mehr zu retten war.
Bild Hannes Henz, Zürich

 

Die Bauwirtschaft vermöge mittels modernster Technologie alte Gebäude und Quartiere in moderne und energieeffiziente Lebensräume umzuwandeln, so die Baumeister. Denn das Hauptproblem des Schweizer Gebäudeparks sei seine Überalterung. Wolle die Schweiz ihre Energie- und Klimaziele erreichen, brauche es unbedingt eine substantielle Steigerung der energetischen Sanierungen. Die Baumeister erkennen vor allem in energieeffizienten Ersatzneubauten einen grossen Hebel.

Die Bauwirtschaft sieht sich als Schlüsselbranche, um zusammen mit den öffentlichen und privaten Bauherren Verdichtung mit Lebensqualität zu realisieren. Um einer verdichteten Bauweise zum Durchbruch zu verhelfen, gelte es jedoch noch sehr viele Hindernisse zu überwinden. Ausnützungsziffern, Grenzabstände, Höhenbegrenzungen, Abweichungen von Regelbauweisen und weitere unzweckmässige Bauvorschriften seien an der Tagesordnung und behinderten die Siedlungsentwicklung nach innen.

Die Baumeister sehen insbesondere die Kantonsregierungen in der Pflicht, solche Hindernisse zu beseitigen. Gleichzeitig müssten die Gemeinden ihre Kompetenzen erhöhen, denn die Baubewilligungsprozesse seien aufgrund von Lärmschutzverordnungen, Ortsbildschutz oder Schattenwurfregelungen sehr komplex geworden. Nicht zuletzt könnten Privatpersonen und Verbände viel zu einfach Bauprojekte mit Einsprachen belegen und sie damit auf Jahre hinauszögern. Die Hürden für das Einreichen einer Einsprache seien zu tief und die Konsequenzen einer verlorenen Einsprache zu niedrig.


Link www.tagderbauwirtschaft.ch