Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Pfeifer plant in Domat/Ems weiter

Pfeifer gab gestern als Baurechtseigner auf dem Gelände der konkursgegangenen Mayr-Melnhof-Grossägerei in Domat/Ems Einblick in die Überlegungen des Konzerns zur weiteren Nutzung des Standorts. Klar ist: Aufgeben will ihn Pfeifer derzeit nicht. Die Klausner gehörenden Produktionsanlagen werden auf Ersuchen von Pfeifer bis auf weiteres nicht abgebaut. Ob und wann in Domat/Ems wieder gesägt wird, bleibt aber offen.

 

 

Der zehnte Pflock

 

Pfeifer-Standorte und ihre Produkte. Domat/Ems bleibt vorerst ohne Profil.

Bild Pfeifer | Präsentation Chur, 9.2.2012

 


Im September 2011 hat die Holzindustrie Pfeifer AG mit Sitz in Zug – ein Tochterunternehmen der Pfeifer Group – zwei Baurechte in Domat/Ems über insgesamt 215000 m2 erworben. Seither, so Pfeifer, seien ‹intensive Gespräche und Verhandlungen mit involvierten Parteien und Partnern› geführt worden. 

 

Interne Projektteams für die Bereiche Rohstoffversorgung und Technologie, Produkte und Vertrieb sowie Logistik und Energie prüften derzeit ‹alle möglichen Varianten› für den Standort Domat/Ems.

 

Sparringpartner sollen Domat/Ems im Fluss halten

 

Das lässt alles offen. Indessen ist Pfeifer der Ansicht, dass sich die Bündner Forstwirtschaft in den letzten Monaten positiv entwickelt habe. Deshalb soll die im Frühjahr letzten Jahres ins Leben gerufene Holzmarktkommission reaktiviert werden.

 

Die Kommission setzte sich aus Vertretern aller Holzvermarktungsorganisationen, des Bündner Forstunternehmerverbandes, des Waldwirtschaftsverbandes SELVA und des Amtes für Wald und Naturgefahren AWN zusammen und wurde vom Vertreter des AWN geleitet.

 

Das Gremium soll nun nach Pfeifers Vorstellungen ‹in praktisch unveränderter Zusammensetzung› wieder zusammentreten, um den Konzern bei konzeptionellen Überlegungen zur Anpassung des Sägewerkes an die Möglichkeiten des bündnerischen und des Schweizer Waldes insgesamt zu unterstützen.

 

Aufbauarbeit für Holzmarktkommission

 

Technologie und Standortkonzept eines allenfalls in Domat/Ems wieder anlaufenden Sägewerks müssten unbedingt an das verfügbare Rundholz im Kanton beziehungsweise in einem sinnvollen Standortumkreis angepasst werden, erklärt Pfeifer.

 

Sofern die Zielgrösse nun bei 300000 Kubikmetern liegt, was offenbar als Planungsgrundlage gilt, müssten vermutlich rund die Hälfte davon ausserhalb des Kantons beschafft werden, wenn man die Lieferzusagen aus Graubünden für das nicht umgesetzte, aber damals breit abgestützte Projekt von Egger als Basis einer groben Schätzung nimmt. Ob sich eine entsprechende Rohholzmenge aus Quellen ausserhalb des Bündnerlands dauerhaft sichern lässt, ist vorerst eine offene Frage.

 

Die Kommission soll dazu Liefergarantien für den Weiterbetrieb des Grossägewerkes evaluieren und vorbereiten, den Kontakt mit ausserkantonalen Holzvermarktungsorganisationen und weiteren Kantonen schliessen sowie eine vertragliche Basis mit Pfeifer erarbeiten.

 

Betriebsanlagen bleiben bis auf weiteres vor Ort

 

Pfeifer hat seinerseits nach eigenen Angaben mit der Firma Klausner intensiv verhandelt, damit Anlagen, die am Standort ‹bei einer eventuellen Projektrealisation gebraucht werden, tunlichst nicht abgebaut werden›.

 

Pfeifer hat der Firma Klausner erlaubt, die vorhandenen Betriebsanlagen bis auf weiteres am Standort Domat/Ems zu belassen. Falls dennoch Anlagen abgebaut werden, soll nach Wunsch von Pfeifer mit Gebäuden und Infrastrukturen möglichst schonend umgegangen werden.

 


Link www.pfeifergroup.com