Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Passerelle zum Energieingenieur

Die ‹Passerelle Energieingenieur› bietet Hochschulabsolventen ab Oktober dieses Jahres die Möglichkeit einer einjährigen, berufsbegleitenden Ausbildung zum ‹MAS Energieingenieur Gebäude›. Mit dem neuen Angebot reagieren die Initianten SIA und BFE auf den akuten Mangel an qualifiziertem Fachpersonal.

Am Montag wurde der Vertrag zwischen dem Schweizerischen Ingenieur- und Architektenverein (SIA) und dem Bundesamtes für Energie (BFE) für das gemeinsame Ausbildungsangebot ‹Passerelle Energieingenieur› unterschrieben.

 

Neben den beiden Initianten wird das Angebot von den drei Fachhochschulen Hochschule Luzern (HSLU), Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) und Berner Fachhochschule (BFH) als Ausbildungsstätten getragen. Es wird zudem von mehreren Verbänden unterstützt.

 

Nachholbedarf in der Erneuerung des Bauwerks Schweiz

 

‹Passerelle Energieingenieur› ist ein Brückenangebot für Absolventen einer technischen Hochschule, innerhalb eines einjährigen Studiums Fachkompetenz im Bereich Energie- und Gebäudetechnik berufsbegleitend zu erwerben. Damit reagieren die Initianten auf den enormen Nachholbedarf in der Erneuerung des Bauwerks Schweiz, die im Rahmen des Gebäudeprogramms des Bundes beschleunigt werden soll, wofür es aber an Fachpersonal mangelt.

 

Der Zielsetzung entsprechend liegt die Spezialität des Ausbildungsangebots in einer intensiven Vernetzung mit der Praxis: An zweieinhalb Tagen besuchen die Studierenden die Lektionen an den Fachhochschulen, an drei Wochentagen arbeiten sie in einem auf Energie- und Gebäudetechnik spezialisierten Büro.

 

Bei der Suche eines geeigneten Arbeitgebers werden die Studierenden von der Passerelle unterstützt. Dass der Ansatz auch seitens der Praxis auf grosses Interesse stösst, zeigt die gute Resonanz: Innerhalb von drei Monaten nach der Ausschreibung zählte die Passerelle bereits 50 Ingenieurbüros, worunter eine grosse Zahl renommierter Firmen.

 

Keine ‹halben› Ingenieure

 

Da die Passerelle trotz der kurz bemessenen Ausbildungszeit von nur einem Jahr keine ‹halben› Ingenieure ausbilden will, sind die Anforderungen an die Studierenden hoch. Interessenten werden hinsichtlich ihres Wissensstands und ihrer Eignung geprüft und durch unabhängige Fachleute zum Studium zugelassen. Für Interessenten mit Wissenslücken in Mathematik und Physik gibt es die Möglichkeit, ein entsprechendes Repetitorium vorzuschalten.

 

Das eigentliche Studium dauert zwölf Monate und umfasst sechs Module und ein Praxismodul. Den Abschluss bildet eine dreimonatige Masterarbeit. Zur finanziellen Entlastung der Studierenden werden die Semestergebühren vollumfänglich vom BFE getragen.

 

Der erste Kurs mit Start am 18. Oktober 2010 an der HSLU in Horw ist bereits ausgebucht. Doch die Idee der Passerelle soll sich auch auf andere Standorte ausbreiten. Dazu suchen die Initianten die Unterstützung zusätzlicher Ingenieurbüros, Studierender und Referenten.

 


Link www.passerelle-energieingenieur.ch