Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Österreichs Bundesforste unterstützen Klimavolksbegehren

Ein Volksbegehren fordert in unserem östlichen Nachbarland die Verankerung des Klimaschutzes in der Verfassung und entschlossenes Handeln auf dieser Grundlage. Die österreichische Forstwirtschaft und die Biomasse-Branche unterstützen die Initiative jetzt aktiv. Denn ohne den Ausstieg aus der fossilen Energie sei der Wald akut gefährdet.

Volksbegehren müssen in Österreich von mindestens 100000 Stimmberechtigten oder von je einem Sechstel der Stimmberechtigten dreier Bundesländer unterschrieben werden, damit sie im Nationalrat behandelt werden, der Abgeordnetenkammer des österreichischen Parlaments. Im Bild v.l.n.r. Franz Titschenbacher, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes, Katharina Rogenhofer, Sprecherin des österreichischen Klimavolksbegehrens, und Rudolf Freidhager, Vorstandsmitglied der Österreichischen Bundesforste.
Bild ÖMBV
 

 

Bereits jetzt nähmen die vom Klimawandel verursachten Waldschäden derart zu, dass die anfallenden Schadholzmengen nicht mehr verarbeitet werden könnten und intakte Wirtschafts- und Naturwälder bedroht seien. Vor allem im Nordosten Österreichs, im Wald- und Mühlviertel, habe die Trockenheit seit 2015 zu einem enormen Anstieg der Borkenkäferschäden geführt, so die beiden Unterstützer aus dem Forst- und Biomassesektor.

 

Fakt ist, dass in Österreich 2018 mit 5,2 Mio. fm Käferholz der Rekordwert des Vorjahres um fast die Hälfte übertroffen wurde. In Nieder- und Oberösterreich fiel mit 3,3 Mio. fm bzw. 1 Mio. fm gegenüber 2017 fast die doppelte Schadholzmenge an. Der heisse und trockene Sommer 2019 verschlimmerte die Lage in den Käfergebieten noch. Sturmschäden führten 2018 mit 4,2 Mio. fm zur höchsten Schadholzmenge seit den Rekordstürmen 2007/08.

 

Abschied vom Fossilzeitalter nicht weiter aufschiebbar

 

Gleichzeitig stockt der Ausbau neuer Kapazitäten zum Ersatz fossiler Energien. ‹Will Österreich seine Klimaziele erreichen und seinen Wald schützen, ist der Ausstieg aus Erdöl, Erdgas und Kohle unabdinglich›, schreiben die Österreichischen Bundesforste und der Österreichische Biomasse-Verband in einer gemeinsamen Mitteilung.

 

Heimisches Holz als nachhaltiger Rohstoff für stoffliche und energetische Nutzung könne einen wesentlichen Beitrag dazu leisten und in Ergänzung zu Energiesparmassnahmen sowie den Potentialen aus Wind, Wasser und Sonne ein erneuerbares, nachhaltiges, wettbewerbsfähiges sowie kostengünstiges Energiesystem sicherstellen.

 

‹Intakte Wälder sind der beste Klimaschutz›

 

Erst kürzlich haben die Österreichischen Bundesforste ein Konzept zum flächendeckenden Waldumbau verabschiedet. ‹Der Klimawandel ist in Österreichs Wäldern längst angekommen. Wir müssen umdenken, wenn wir auch in 50 und 100 Jahren noch intakte Wälder haben wollen›, sagt Rudolf Freidhager, Vorstandsmitglied der Österreichischen Bundesforste, und bekräftigt: ‹Gut bewirtschaftete, artenreiche Wälder sind der beste Schutz im Kampf gegen den Klimawandel.›

 

‹Wir haben die technischen Lösungen und auch langfristig ausreichend Rohstoffpotential für den Ausbau der nachhaltigen stofflichen und energetischen Nutzung von heimischem Holz. In unseren Wäldern verrottet gerade Holz, das wir nutzen könnten, um schneller aus den fossilen Energien und klimaschädlichen Baustoffen auszusteigen›, doppelt Franz Titschenbacher, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes, nach. ‹Wenn wir die Energiewende richtig umsetzen, erhöhen wir die Wertschöpfung im Land und ersparen uns mehrere Milliarden Euro für klimaschädliche Rohölimporte.›

 


Links https://klimavolksbegehren.at | www.bundesforste.at | www.biomasseverband.at