Lignum Holzwirtschaft Schweiz

NZZ Format: Bauen mit Holz – Rettung fürs Klima?

Können wir uns mit Holz aus der Klimakrise herausbauen? Und was ist heute beim Bauen mit Holz überhaupt möglich? Andrea Hauner und Nicole Krättli gehen für ‹NZZ Format› dem Stand der Technik in einem spannenden neuen Film nach. Auf dem Umweg über Deutschland nähern sie sich der Schweiz, wo die Zukunft des Holzbaus längst geprobt wird.

Still SRF

 

In der Hamburger ‹HafenCity› wächst derzeit das mit 19 Stockwerken höchste Holzhaus Deutschlands empor: ‹Roots›. In einem Jahr soll der Bau fertig sein. Bei der technischen Realisierung setzen die Hamburger Architekten von Störmer Murphy and Partners GbR und Garbe Immobilien-Projekte als Bauherrschaft auf Hybridbauweise. Für die Planung war das Ingenieurbüro Assmann Beraten + Planen federführend.

Lediglich Unter- und Erdgeschoss des Hochhauses sowie die Erschliessungskerne wurden in Stahlbetonbauweise errichtet, alle Obergeschosse entstehen in Holzbauweise. Mit einem Besuch auf dieser Baustelle startet der sehenswerte neue Film von ‹NZZ Format›. Aussenwände in vorgefertigter Elementbauweise und Massivholzdecken bilden zusammen mit einem tragenden Innenwandring das Primärtragwerk des beeindruckenden Baus.


Schweiz holzbautechnisch an der Spitze

Doch nicht nur in Deutschland sucht das Bauen mit Holz den Vorstoss in neue Dimensionen, sondern stärker noch in der Schweiz, die holzbautechnisch in Europa an der Spitze der Entwicklung steht. In Rotkreuz stehen bereits zwei Hochhäuser in Holz-Mischbauweise, Das 2019 fertiggestellte ‹Arbo› ist mit 60 m Bauhöhe das zurzeit höchste Holz-Hybrid-Hochhaus der Schweiz.

Das Filmteam zoomt auf das Zuger Holzhochhaus-Projekt ‹Pi›: Es ist 27 Stockwerke hoch und ohne Stahlbetonkern konzipiert. Professor Andrea Frangi (Bild) forscht an der ETH Zürich zu Holztragwerken der Zukunft. Er erläutert die Herausforderungen, die mit dem Bau bisher noch nie realisierter Holztragwerke verbunden sind. Bauprodukte aus hochbelastbarem Laubholz sind einer der wesentlichen Faktoren, um den Eintritt in diese neue Liga des Holzbaus zu schaffen.


Holz-Vordenker in Cambridge, Joensuu – und Thun

Der Architekt und Ingenieur Michael Ramage – er leitet das  Centre for Natural Material Innovation an der Universität Cambridge – erklärt die Vorteile von Holz gegenüber konventionellen Baustoffen, die das Klima stark belasten. Marc Palahi vom European Forest Institute zeigt die Bedeutung des europäischen Waldes als Ressource für nachhaltige Bauwerke auf.

Abschliessend macht das Filmteam von NZZ Format einen Abstecher nach Thun, wo es den Holzbaupionier Stefan Zöllig besucht. In Zölligs Wohnhaus ist selbst der Keller aus Holz – clevere Technik hilft, die Feuchtegefahr aus dem Untergrund zu bannen und zugleich das Raumklima im Griff zu haben.


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