Holz XXL in Stans (#2)
Die neue Holzhalle ist für die Flugzeugmontage bei Pilatus ein weiterer Meilenstein. Sie stellt die für die Zukunft nötige zusätzliche Produktionsfläche bereit und schafft optimale Rahmenbedingungen für eine effiziente und flexible Montagelinie. Der Baustart erfolgte unmittelbar nach Eingang der Baubewilligung im Juli. Der imposante Holzbau wird Mitte 2017 in Betrieb gehen.
Visualisierungen Pilatus Flugzeugwerke
Es ist nicht das erste Mal, dass die Pilatus-Flugzeugwerke mit der grossen Holz-Kelle anrichten. Die 7200 m2 grosse Holz-Montagehalle, welche Pilatus 2009 fertigstellte, war der Innerschweizer Überflieger des Holzpreises Schweiz – Prix Lignum 2009: Sie holte sich dort vor sieben Jahren den Hauptpreis der Region Zentrum (Kantone LU, NW, OW, SZ, TI, UR, ZG).
10 m hohe Fachwerkkonstruktionen überspannen diese erste Pilatus-Holzhalle stützenfrei. Die 4000 m3 Rundholz, die für den 27-Millionen-Bau benötigt wurden, kamen zum grossen Teil aus Unterwalden. Für die Architektur zeichnete Scheitlin-Syfrig + Partner aus Luzern, Holzbauingenieure waren Lauber Ingenieure, ebenfalls aus Luzern.
Zweite Halle komplett in Schweizer Holz
Die zweite Pilatus-Holzhalle steht der ersten von Volumen und Wirkung her in nichts nach. Der Neubau weist eine Fläche von knapp 8000 m2 auf und übertrifft damit von der Grösse her die erste Holzhalle sogar noch. Das Erscheinungsbild ist sehr ähnlich wie dasjenige der ersten Pilatus-Holzhalle; die Planung hat auch hier Scheitlin Syfrig Architekten AG übernommen.
Jedoch wird die neue Halle nun von Strüby Konzept AG als Totalunternehmer realisiert, wie Pilatus-Sprecher Jérôme Zbinden auf Anfrage erklärt. Für die neue Halle wird ausschliesslich zertifiziertes Schweizer Holz verwendet. Pilatus investiert in den Bau rund CHF 30 Mio., was ein weiteres Bekenntnis zum Standort Stans und zum nachhaltigen Einsatz von Ressourcen darstellt.
Same same but different
Aufgrund funktioneller Anforderungen bestehen in der Bauweise gegenüber der ersten Halle einige Unterschiede. Die zwei auffälligsten sind grosse Toranlagen auf der Längsachse und die Krananlage über die gesamte Hallenfläche. Die stützenfreie Konstruktion, Tore und Krananlage ermöglichen eine hohe Funktionalität und Flexibilität.
Damit könne man optimal auf Änderungen im Produktionsvolumen und -mix reagieren und entsprechend das Montagelayout auf die jeweiligen Bedürfnisse anpassen, erklärt Daniel Geiser, Mitglied der Geschäftsleitung und bei Pilatus verantwortlich für Montage & Unterhalt.
140 Flugzeuge pro Jahr
Die neue Pilatus-Montagehalle mit der Nummer 25 ist laut Geiser für ein durchschnittliches Produktionsvolumen von 140 Flugzeugen pro Jahr und etwa 200 Mitarbeiter ausgelegt. In der neuen Halle werden die Vormontage und die Ausrüstung von Tragfläche und Rumpf aller Flugzeugtypen unter einem Dach zusammengefasst.
Der letzte Montageschritt ist dabei das Verbinden von Flügel und Rumpf. Anschliessend verlassen die Flugzeuge die Halle 25 auf den eigenen Rädern für die Endmontage, welche in einer anderen Halle stattfindet.