Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Minergie-A-Premiere im Glarnerland – natürlich mit Holz

Das erste Minergie-A-Gebäude des Kantons Glarus steht in Mollis. Das neuerstellte Einfamilienhaus von Petra Vögeli und Marcel Studer ist ein moderner Holzbau. Mitte Mai überreichte der Glarner Regierungsrat Robert Marti der Bauherrschaft im Rahmen einer kleinen Feier das Minergie-A-Zertifikat.

 

Minergie-A mit Holz in Mollis


Am 16. Mai 2014 wurde das Haus von Petra Vögeli und Marcel Studer als erstes Gebäude im Kanton Glarus nach Minergie-A zertifiziert. Regierungsrat Robert Marti überreichte der Bauherrschaft das Zertifikatund beglückwünschte sie zu ihrem neuen, energieeffizenten Heim. V.l.n.r.: Christian Röthenmund, Geschäftsführer Minergie Schweiz, Regierungsrat Robert Marti, 
Petra Vögeli und Marcel Studer.


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Pascal Landert Photography, Glarus | Minergie Schweiz, Bern




Anfang Februar 2014 bezogen Petra Vögeli und Marcel Studer ihr neues Zuhause im glarnerischen Mollis. Das Haus steht in ländlicher Umgebung am Hang und ermöglicht seinen Bewohnern den Blick in die Ebene und auf das schöne Bergpanorama. Es umfasst drei Ebenen und bietet rund 200 m2 beheizte Bruttogeschossfläche. Dank Fotovoltaik-Anlage, gut gedämmter Hülle und energieeffizenter Haustechnik produziert das Gebäude mehr Energie, als es verbraucht.

 

‹Ein lässiges Haus›

 

Petra Vögeli und Marcel Studer als passionierte Berggänger fühlen sich wohl: ‹Wir sind sehr naturverbunden, und umweltbewusstes Verhalten ist uns wichtig›, bestätigt die Hausbesitzerin. ‹Daher war von Anfang an klar, dass wir ein energieeffizientes Haus nach neusten Standards bauen würden, einschliesslich energieeffizienter Haushaltgeräte und mit viel Holz.›

 

Entstanden ist ein Holzhaus in kubischer Form – ein ‹lässiges› Haus, wie der Elektro- und Energieingenieur Jürg Zweifel-Schielly vom Ingenieurbüro Zettess feststellt. Er war verantwortlich für die Energieplanung und berichtet von der anfänglichen Diskussion im Zusammenhang mit dem Heizkonzept: ‹Die Bauherrschaft plante ursprünglich ein Haus mit Holzheizung und Solarthermie. Berechnungen ergaben jedoch, dass die solarthermische Anlage unverhältnismässig gross hätte ausfallen müssen.› Der Entscheid fiel schliesslich zugunsten einer Kombination aus Fotovoltaik, Wärmepumpe und Specksteinofen.

 

Wozu eine Wärmepumpe?

 

Wenn das Haus mit Fotovoltaik und mit einem Specksteinofen ausgerüstet ist – wozu braucht es dann noch eine Wärmepumpe? ‹Wir sind oft zwei bis drei Tage in den Bergen unterwegs, auch im Winter›, erklärt Petra Vögeli. ‹Während dieser Zeit ist niemand zu Hause, der den Ofen einheizen könnte.› Die Installation einer Wärmepumpe, die sozusagen auf niedrigen Touren läuft, gewährleistet eine angenehme Raumtemperatur, wenn die Bewohner nach einigen Tagen Abwesenheit heimkehren.

 

Der Specksteinofen war eine Herzensangelegenheit: ‹Wir heizen einfach sehr gerne mit Holz und freuen uns über den Anblick des Feuers. Der Tavetscher Speckstein aus Sedrun speichert Wärme über längere Zeit und trägt so zum angenehmen Raumklima bei.›

 

Komfortlüftung überzeugt nach anfänglicher Skepsis

 

Apropos Raumklima: Wie für Minergie-Bauten üblich, verfügt das Haus über eine Komfortlüftung. Petra Vögeli und Marcel Studer waren anfänglich vorsichtig: ‹Wir schätzen Ruhe sehr und wollten auf keinen Fall ein Grundrauschen im Hause haben. Um uns einen Eindruck von der Komfortlüftung zu verschaffen, nahmen wir Kontakt auf mit anderen Bewohnern von Minergie-Häusern und erkundigten uns nach ihren Erfahrungen. Einzelne Gebäude haben wir auch besichtigt. Am Ende entschieden wir uns dafür.›

 

Diesen Entscheid hat die Bauherrschaft seit ihrem Einzug nicht bereut – im Gegenteil: ‹Das Raumklima ist sehr angenehm, und es fällt uns auf, dass wir immer frische Luft im Haus haben, auch ohne dass wir morgens lüften. Wir sind beide berufstätig und tagsüber nicht zu Hause. Wenn wir dann abends heimkommen, empfinden wir die Luft im Haus als sauber und frisch.› Sogar auf den Dampfabzug hat man verzichten können: Gerüche aus der Küche werden von der Lüftung ebenfalls schnell nach draussen befördert.

 


Link www.minergie.ch



Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung von Minergie Schweiz, Bern