Colin Schaelli: ‹con.temporary furniture›
Bilder Designpreis Schweiz
Die Holzmöbel ‹con.temporary furniture› basieren auf einem Stecksystem. Aus Sperrholzplatten gefertigt, lassen sich die Einzelteile einfach transportieren und auf einfache Weise zusammenbauen. Dazu werden weder Werkzeuge noch Schrauben oder Nägel benötigt. Über den ‹Own-Line Shop› erfolgt die Bestellung, welche die Produktion bei einem lokalen Schreinereibetrieb auslöst. Dieser fertigt, verpackt und verschickt das Möbel dann direkt an den Endkunden.
Anerkennung für Idee des ‹verteilten Schreinerns›
Die Nominatoren loben an der Produktlinie, dass sie ein an sich bekanntes Thema auf einfache und zugleich raffinierte Weise umsetzt. Das Produkt wirke prägnant und charakterstark, die Konstruktion erweise sich als überraschend solide. Besonders interessant und wegweisend erscheine aber das Konzept, die Produktion der Möbel durch lokale Schreinereien ausführen zu lassen und dadurch Energie und Transportkosten zu sparen.
Hinter ‹con.temporary furniture› steht der in Chur aufgewachsene Designer Colin Schaelli (*1980). Nach seiner Lehre als Hochbauzeichner im Architekturbüro von Peter Zumthor studierte er an der Hochschule für Gestaltung und Kunst in Zürich und schloss seine Ausbildung 2006 mit dem Diplom als Industrie- und Produktdesigner ab. Er eröffnete noch im selben Jahr ein eigenes Büro. Im Jahr 2009 gewann er den Newcomer-Preis beim Design Preis Schweiz und investierte das Geld in die Entwicklung von ‹con.temporary furniture›.
Kein Podestplatz für ‹dukta›
Nicht aufs Podest geschafft hat es die in Langenthal ebenfalls angetretene Innovation ‹dukta› von Christian Kuhn und Serge Lunin, (www.dukta.com), welche der dreidimensionalen Verformung von Holz und Holzwerkstoffen gilt. Durch ein spezielles Einschnittverfahren erhält das Material nahezu textile Eigenschaften, was die Einsatzbereiche des Werkstoffs in erheblichem Masse erweitert.
Beispielsweise werden dadurch komplett neue, akustisch wirksame Innenraumgestaltungen möglich, die in der zeitgenössischen Architektur auf reges Interesse stossen. ‹dukta› war einer der Hauptgewinner des Holzpreises Schweiz – Prix Lignum 2009.
Links www.designpreis.ch | www.colinschaelli.com