Die beiden einführenden Kapitel ‹Grundlagen› sowie ‹Tragwerksanalyse› und ‹Bemessung› der neuen Publikation geben einen Überblick über die Thematik Erdbeben und deren Umsetzung in den Tragwerksnormen. Im anschliessenden vierten Kapitel ‹Erdbebengerechtes Entwerfen und Konstruieren› werden die wichtigsten Grundsätze, die es zu beachten gilt, um ein robustes und zugleich wirtschaftliches Bauwerk zu entwerfen, spezifisch für mehrgeschossige Holzbauten erarbeitet.
Zentraler Teil der neuen Dokumentation ist das Kapitel ‹Anwendungsbeispiel›, in dem die einzelnen Entwurfs-, Berechnungs- und Bemessungsschritte bei einem viergeschossigen Holzbau exemplarisch dargestellt werden. Für das Tragwerk des Anwendungsbeispiels wurde der besonders duktile Tragwerkstyp D gewählt, der in den neuen Tragwerksnormen zusammen mit dem Konzept des duktilen Tragwerksverhaltens eingeführt wurde. Die einzelnen Schritte der Tragwerksanalyse und der Bemessung sind systematisch und vollständig dargestellt, jeweils zuerst formal und anschliessend numerisch.
Zum Abschluss erklärt das Kapitel ‹Bemessungshilfen›, wie die massgebende Gesamtsteifigkeit von Holzrahmenbauteilen effizient mit der Schubfeldtheorie berechnet werden kann, und gibt Bemessungshilfen für typische Anwendungsfälle in der Praxis.
Erdbebenrisiko in der Schweiz nicht zu unterschätzen
Aufgrund der dichten Besiedlung und der hohen Sachwerte stellen Erdbeben das grösste Schadenpotential unter den Naturgefahren in der Schweiz dar. Die Schweiz ist nicht Haiti, es muss hier aber doch etwa alle 100 Jahre mit einem regionalen Schadensbeben der Magnitude 6 sowie etwa alle 1000 Jahre mit einem zerstörerischen überregionalen Erdbeben der Magnitude 7 gerechnet werden.
Bei einem Erdbeben mit einer Magnitude zwischen 6,5 und 7,0 (Wiederkehrperiode von ca. 1000 Jahren), wie dasjenige von Basel 1356, muss mit direkten Sachschäden in der Grössenordnung von CHF 50 bis 100 Mia., Tausenden von Toten, Zehntausenden von Verletzten, Zehntausenden von beschädigten und zerstörten Gebäuden und bis zu hunderttausend langfristig Obdachlosen gerechnet werden.
Bei einem Erdbeben mit einer Magnitude zwischen 6,0 und 6,5 (Wiederkehrperiode ca. 100 Jahren), wie dasjenige von Sierre 1946, muss mit direkten Sachschäden in der Grössenordnung von CHF 2 bis 5 Mia., zehn Todesfällen, Hunderten von Schwerverletzten und Verschütteten, Tausenden von beschädigten und zerstörten Gebäuden und Zehntausenden von langfristig Obdachlosen gerechnet werden.
Um das Erdbebenrisiko langfristig zu vermindern, ist in erster Linie die Verletzlichkeit des Bauwerkbestandes in der Schweiz zu vermindern.
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Technische Dokumentation der Lignum
Erdbebengerechte mehrgeschossige Holzbauten
Autoren: Pirmin Jung, Pirmin Jung Ingenieure für Holzbau GmbH; René Steiger, Empa, Abt. Holz; Roland Brunner, Lignum; Thomas Wenk, Wenk Erdbebeningenieurwesen und Baudynamik GmbH
Herausgeber: Lignum, SIA, SGEB, usic, HEV Schweiz
Lieferbar ab ca. Mitte Februar 2010
128 Seiten A4+, broschiert, Vierfachlochung
Normalpreis CHF 70.–
Preis für Mitglieder Lignum/Holzbau Schweiz CHF 49.–
Art.-Nr. 14039
