Holzbau-Sprechstunde für Planer in Kriens
Blick auf das Schweighof-Areal in Kriens (Vordergrund). Die halbtransparenten Gebäude am oberen Rand des Areals sind diejenigen Gebäude, für welche der Studienwettbewerb mit der Vorgabe ‹Bauen mit Holz› durchgeführt wird.
Visualisierung IG Schweighof
Auf dem Schweighofareal in Kriens entsteht ein neues urbanes Quartier. Bis 2024 werden in Etappen 21 Gebäude realisiert. Das Projekt Schweighof hat sich den nachhaltigen Umgang mit Ressourcen zum Ziel gesetzt: Es war das erste Areal in der Zentralschweiz, das die Vorgaben der 2000-Watt-Gesellschaft erfüllte.
Quartier der etwas besonderen Art
Die Mitglieder der Erbengemeinschaft Theiler-Buholzer haben eine starke emotionale Bindung zum elterlichen Grundstück. Daher haben sie mit grosser Umsicht Mitinvestoren gesucht, welche sich auf dem Areal Schweighof langfristig engagieren wollen und die Realisierung eines ‹Quartiers der etwas besonderen Art› mittragen. Mitinvestoren sind die Suva, die Luzerner Pensionskasse LUPK und die PKG-Pensionskasse (als Investoren-Gemeinschaft), die St.-Anna-Stiftung und die Ringpark AG/Linsi AG. Die Erbengemeinschaft Theiler-Buholzer hat die Schweighofpark AG gegründet.
Gemeinschaftliche Teile wie die Autoeinstellhalle und die ersten Gebäude im Quartier Schweighof befinden sich bereits im Bau. Parallel dazu wurde jetzt für fünf weitere Gebäude im oberen Bereich des Quartiers ein Studienwettbewerb lanciert. Die Gebäude werden von der Schweighofpark AG und der Stiftung St. Anna erstellt. Sie führen den Wettbewerb für die fünf zu planenden Objekte gemeinsam durch. Es handelt sich um ein Studienauftragsverfahren auf Einladung. Die sieben eingeladenen Architekturteams stammen alle aus Luzern.
Investition in Nachhaltigkeit
Die Besonderheit am Studienwettbewerb ist die ausdrückliche Vorgabe, dass die Gebäude aus Holz erstellt werden sollen. Die mehrstöckigen Gebäude können als vollständige Holzbaukonstruktionen oder als Hybridkonstruktionen konzipiert werden. Aufgrund ihrer langfristigen Perspektive orientieren sich die Investoren an den Lebenszykluskosten, also an den Gesamtkosten über die ganze Lebensdauer eines Gebäudes bis zu seinem Rückbau. In dieser Hinsicht sind Holzbauten im Vorteil.
Vielen Architekturbüros fehlt allerdings Erfahrung mit Holzbauten. Damit das Projekt im Schweighof nicht an dieser Hürde scheitert, werden die eingeladenen Architekturteams im Rahmen des Wettbewerbs aktiv unterstützt. Die Architekturteams waren Anfang März zu einer Einführungsveranstaltung zum Thema ‹Bauen mit Holz› eingeladen. Dort erhielten sie von Experten Inputs zu entwurfsrelevanten Themen wie Statik, Bauphysik und Brandschutz.
Zudem können alle Teams während der späteren Entwurfsarbeit das Angebot der ‹Holzsprechstunde› nutzen: Jedes Architekturteam hat Anrecht auf acht Stunden individuelle Beratung durch einen Holzbauingenieur. Die Kosten der Informationsveranstaltung und der Beratungen übernehmen die Schweighofpark AG und die St.-Anna-Stiftung.