Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Kanton Thurgau baut mit Holz

Das Bildungs- und Beratungszentrum BBZ Arenenberg ist das erste mehrgeschossige Projekt, das der Kanton Thurgau in Holz realisiert. Die ProHolz Thurgau führte im April zusammen mit dem kantonalen Hochbauamt rund 70 Interessierte aus den Bereichen Politik und Gebäudeversicherung, Architektur, Planung und Forst durch den Bau. Mit vor Ort waren der Thurgauer Regierungsrat Jakob Stark und Architekt Thomas Hasler.

 

Fünfgeschossiger Holz-Bürobau im Arenenberg

Oben links: Modellfoto des neuen BBZ Arenenberg. Oben rechts: Architekt Thomas Hasler präsentiert den geschliffenen Betonbelag, der auf die Holzdecke gegossen wurde. Unten: Gruppenbild mit Holz anlässlich der Begehung des neuen BBZ Arenenberg im April: v.l.n.r. Jörg Butti, Hochbauamt Thurgau, Paul Koch und Paul Rickenmann, ProHolz Thurgau, Regierungsrat Jakob Stark und Architekt Thomas Hasler.

Bilder Staufer & Hasler, Frauenfeld (1) | Mathias Rickenbach, Forstamt Thurgau (2)

 

Der Präsident der ProHolz Thurgau gratulierte dem Kanton zum Entscheid, den fünfgeschossigen Bürobau in Holz zu realisieren. Regierungsrat Jakob Stark erklärte, der Kanton habe als Bauherr in den Wettbewerbsbedingungen bewusst Holz als Hauptbaustoff gefordert. Nach einer ‹Zwischenrunde› im Grossen Rat sei dann der Kredit für das Siegerprojekt aus der Feder des Architekturbüros Staufer & Hasler in Frauenfeld freigegeben worden.

 

Der Bau war zum Zeitpunkt der Begehung Anfang April soweit fortgeschritten, dass alle Konstruktionen erstellt und noch sichtbar waren, bevor die Arbeiten im Innenausbau und an der Fassade begannen. Der Regierungsrat freute sich, dass der hervorragende Baustoff Holz zu einem grossen Teil aus den Staatswäldern ‹Hüttwilen› und ‹Feldbach› kommt.

 

Ein Bürobau für maximal 45 Arbeitsplätze

 

Jörg Butti, Projektleiter im Thurgauer Hochbauamt, informierte über die Entstehung des neuen Kompetenzzentrums BBZ Arenenberg. Das bisherige Gebäude aus dem Jahr 1968 ist veraltet und entspricht den heutigen Anforderungen nicht mehr. Es wird nach der Fertigstellung des Neubaus rückgebaut. Für den Projektwettbewerb wurden 14 Thurgauer Architekturbüros eingeladen. Sie erhielten die Vorgabe, ein Projekt mit einem zukunftsweisenden, innovativen Holzbau im Minergie-P-Standard einzureichen.

 

Die Arbeitsplätze des zu schliessenden Beraterstandortes in Weinfelden wurden im neuen Kompetenzzentrum einberechnet. So bietet der Neubau Platz für maximal 45 Beratungs- und Fachpersonen. Als erstes sollen 40 Arbeitsplätze bereitgestellt werden. Der neue Standort ermögliche eine optimale Zusammenarbeit zwischen den Bildungs- und Beratungsbereichen und das Nutzen von Synergien, erklärte Butti weiter.

 

Aufträge für die Holzwirtschaft – Wertschöpfung in der Region

 

In diesem Projekt verbaute der Kanton 277 m3 Holz. 71% oder 197 m3 sind Schweizer Holz, 60 m3 stammen aus dem Thurgauer Staatswald. Von den CHF 3,9 Mio. Gebäudekosten wurde ein Anteil von CHF 1,65 Mio. an die Holzwirtschaft vergeben. An die Holzbeschaffung wurden hohe Anforderungen gestellt: So sei zum Beispiel FSC-zertifiziertes und nachhaltig produziertes Holz gefordert worden, so Butti.

 

Für Architekt Thomas Hasler liegen die Besonderheiten des ‹einfachen› Projekts im Detail. Das Haus zeige ein zur Umgebung passendes Satteldach; die Fassade bestehe aus Thurgauer Fichte mit spezieller Struktur. Die Konstruktion der Geschossdecken (Holz-Beton) diene dem Schallschutz ebenso wie der Stabilität des Baus.

 


Links  www.proholz-thurgau.ch | www.staufer-hasler.ch/projektdetails.php?p=41