Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Internationale Leistungen im neuen ‹Holzbulletin›

Ende dieser Woche erscheint das Lignum-‹Holzbulletin› 96/2010. Es rückt bemerkenswerte Leistungen der Schweizer Holzwirtschaft in Europa und darüber hinaus ins Scheinwerferlicht. Im gewohnt sorgfältig gestalteten Heft finden sich das Kulturzentrum ‹De Kamers› im niederländischen Amersfoort, eine Versammlungshalle der City Academy in London, die Veranstaltungshalle ‹Zénith› in Limoges und der Freizeitpark Vitam’Parc in Neydens, beide in Frankreich, sowie eine bedeutende Tempelanlage im Osten Chinas dargestellt.

 

Crossrail Station Isle of Dogs, London

 

Ab 2012 entstehende U-Bahn-Station mit integriertem überirdischem Park, Einkaufsmeile, Restaurants und Pavillons

Bauherr: Canary Wharf Contractors (Crossrail) Ltd, London

Architekten: Foster + Partners, London (Design), und Adamson Associates, Toronto (Ausführung)

Engineering und Design für Struktur und Hülle: Häring & Co. AG, Pratteln

 

Visualisierung Foster + Partners

 

Man weiss es: Die Schweiz ist ein Exportland. Dies trifft in zunehmendem Masse auch auf die Wald- und Holzwirtschaft zu. So hat zum Beispiel die Pratteler Häring & Co. AG schon Tragwerke für die USA und von England bis nach China realisiert. Erwähnenswert auch die beiden kürzlich entstandenen Clubhäuser von Golfparks in Korea aus der Kooperation Blumer-Lehmann AG und SJB.Kempter.Fitze AG, letztere auch Ingenieure des neuen Centre Pompidou Metz mit seiner aufsehenerregenden Dachkonstruktion. Schweizer Ingenieure, sei es, um nur einige Namen zu nennen, von merz kley partner AG oder Bois Consult Natterer, von Lauber Ingenieure für Holzbau & Bauwerkserhalt oder von Pirmin Jung Holzbauingenieure AG, wirken in ganz Europa und darüber hinaus, zuletzt beim Schweizer Pavillon zur Weltausstellung 2010 in Shanghai.

 

Bei den Recherchen für dieses Heft stiessen wir auf eine enorme Zahl neuer Projekte, welche von Unternehmern der Schweizer Holzkette im Ausland begleitet oder realisiert wurden und werden. Wir haben uns im Hinblick auf Schweizer Leistungsträger im neuen ‹Holzbulletin› für folgende Namen entschieden: die Lignatur AG als Lieferanten der Dach- und Deckenelemente für das Kulturzentrum in Amersfoort (NL), die Schilliger Holz AG  als Lieferanten von Brettschicht- und Brettsperrholz für ‹The Egg› der City Academy in London (GB), Charpente Concept SA und JPF Construction SA als Ingenieure und Lieferanten für das Tragwerk des Vitam’Parc in Neydens (FR), die schon Jahrzehnte im Ausland tätige Häring & Co. AG als planende und ausführende Firma für eine grosse Tempelanlage in Hangzhou (CN) sowie die Planer Bernard Tschumi und Julius Natterer mit dem ‹Zénith› in Limoges (FR). Diese in keiner Weise abschliessende Zusammenstellung zeigt exemplarisch die Bandbreite von Markteröffnungen ausserhalb der Schweiz.

 

Bleibt die Frage, wieso KMUs der Schweizer Industrie immer wieder den Markteintritt im Ausland mit Bravour schaffen? Generell lässt sich diese Frage sicher nicht beantworten, zu unterschiedlich sind die Ausgangslagen, Grössen und Strukturparameter der verschiedenen Branchen und selbst nur der Unternehmen in der Schweizer Holzwirtschaft.

 

Doch eines zeichnet die Baubranche aus: Geschäfte werden fast ausschliesslich persönlich abgewickelt. Sind es also die guten Köpfe der Schweizer Wald- und Holzwirtschaft, die den Markteintritt für KMUs der Branche erleichtern, indem sie traditionelle Tugenden wie präzises und zuverlässiges Arbeiten, Bescheidenheit und Sinn für das Gesamtwohl mit sehr hohem technologischem Wissen und Können zu vereinen vermögen? Als wohlwollender Betrachter möchte man es gern so auslegen. Zumindest ist es spannend zu beobachten, wie gefragt junge Absolventinnen und Absolventen des Holzbauingenieurstudiums an der Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau in Biel weltweit sind.

 

Roland Brunner
Technische Kommunikation Lignum

 


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