Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Im Solothurner Wald läuft ein Klimaschutzprojekt an

Im Kanton Solothurn startet ein Pilotprojekt für den Klimaschutz im Wald: Die beteiligten Waldeigentümer verpflichten sich, während 30 Jahren weniger Holz zu schlagen. So werden grosse Mengen Kohlendioxid gleichsam im Wald eingelagert. Zur Kompensation werden CO2-Zertifikate ausgegeben. Das Projekt wird vom Bundesamt für Umwelt und von WaldSchweiz unterstützt.

Im Forstbetrieb Bucheggberg soll sich in den nächsten 30 Jahren auf 1200 ha Fläche ein grosser Kohlenstoffspeicher in Form von ungenutztem Holzzuwachs füllen. Mit dem Erwerb von CO2-Zertifikaten können Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen daran partizipieren, um eigene Emissionen auszugleichen.
Bild fb-bucheggberg.ch

 

 

Bis 2030 soll der Schweizer Ausstoss von Treibhausgasen wie Kohlendioxid im Vergleich zum Jahr 1990 um 50% sinken. Dazu hat sich die Schweiz mit der Ratifizierung des Pariser Klimaabkommens verpflichtet. Neben der Vermeidung und Verringerung von CO2-Emissionen besteht die Möglichkeit, diese zu kompensieren. Der Ausgleich erfolgt durch den Ankauf von CO2-Zertifikaten.

 

Weniger Holzeinschlag, dafür Zertifikate

 

Auf dieses Segment zielt das Klimaschutzprojekt Wald Solothurn. Auf die Beine gestellt hat es der Bürgergemeinden- und Waldeigentümerverband des Kantons Solothurn (BWSo) zusammen mit dem Forstbetrieb Bucheggberg. Die am Projekt beteiligten Solothurner Waldeigentümer verpflichten sich für die nächsten 30 Jahre zu einem reduzierten Holzeinschlag in ihren FSC-zertifizierten Wäldern.

 

Damit verbunden ist eine zusätzliche CO2-Einlagerung von zunächst 100000 Tonnen auf rund 1200 ha im Forstbetrieb Bucheggberg, die der Atmosphäre langfristig entzogen werden. Die Initianten beziffern die längerfristig mögliche Speicherfläche auf bis zu 10000 ha. Unabhängige Prüfinstitutionen verifizieren und überprüfen  laufend die Menge CO2, welche das Klimaschutzprojekt im Bucheggberg-Wald bindet.

 

Um die aus dem Nutzungsverzicht resultierenden wirtschaftlichen Verluste auszugleichen, werden CO2-Zertifikate ausgegeben, die der Menge der CO2-Reduktion durch diese Massnahme entsprechen. Die Zertifikate können von Unternehmen, Organisationen und Privatpersonen zum Emissionsausgleich genutzt werden. Der Erwerb der CO2-Zertifikate ist mit der Verpflichtung zu ihrer Stillegung verbunden – sie dürfen nicht mehr in Umlauf gebracht werden.

 

Erfahrungsschatz für die ganze Schweiz

 

‹Die Waldbesitzer können so mit glaubwürdigen CO2-Zertifikaten einheitlich auf dem Markt auftreten. Waldbesitzer, welche bereit sind, Klimaschutzmassnahmen in ihren Waldungen umzusetzen, können diese Ökosystemleistung derart zukünftig in Wert setzen›, sagt Mark Hunninghaus vom Forstbetrieb Bucheggberg.

 

Mit dem Projekt soll eine schweizweit anwendbare Methodik entwickelt werden, wie Projektleiter Geri Kaufmann erklärt. Gleichzeitig soll eine nationale Organisation geschaffen werden, welche die am CO2-Handel interessierten Waldeigentümer, Forstreviere und -betriebe bündelt und ihre Interessen vertritt.

 


Link www.klimaschutzprojekt-wald-solothurn.ch