Jeder fünfte Bau in der Schweiz stammt aus der Zeit zwischen 1850 und 1920. Solche Bauten heutigen Standards der Wärmedämmung anzugleichen ist oft eine Knacknuss. Aussendämmungen sind oft zu kostspielig oder gar ausgeschlossen. Bleiben innenliegende Dämmungen.
Wie sich diese auswirken und wie sie bauphysikalisch korrekt ausführbar sind, zeigt ein Forschungsprojekt der Berner Fachhochschule Architektur, Holz und Bau BFH-AHB in Biel. Es befasst sich mit den herkömmlichen Methoden und geht Herausforderungen und Lösungsansätzen für entsprechende Bausanierungen nach. Dieses Forschungsprojekt bildet den Auftakt für die insgesamt fünf Fachbeiträge im neuesten Bulletin der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Holzforschung SAH.
Qualitätskontrolle mit Ultraschall
Möglichkeiten zur Qualitätskontrolle bestehender Holzkonstruktionen stehen im Zentrum eines weiteren Beitrags der BFH-AHB Biel. Nebst den Methoden der visuellen Prüfung und des Bohrens bietet sich nun eine Ultraschall-Echo-Methode an, die zerstörungsfreie Messungen zulässt.
Mittels einer mobilen Röntgenblitzröhre soll es künftig möglich sein, präzise Daten zu erhalten. Das Projekt wird derzeit im Labormassstab getestet, doch sollen mit Röntgen bald holzzerstörende Insekten oder Pilze genauso zu lokalisieren sein wie Risse oder Delaminierungen in Holztragwerken.
Weiterentwickeltes Holz-Origami
Ein englischsprachiger Beitrag erläutert neue Entwicklungen für komplexe Faltstrukturen mit Holz. Solche sind am IBOIS der EPF Lausanne bereits in früheren Jahren mit Erfolg untersucht worden – es handelt sich keineswegs um hölzerne Luftschlösser, sondern um bereits heute konstruierte Prototypen im Grossmassstab.
Die vor wenigen Jahren gebaute provisorische Kapelle der Diakonissen von St. Loup im Waadtland liefert dazu ein schönes Beispiel. Doch auch die laufenden neuen Forschungen zum Thema haben erneut zu grossen Prototypen geführt. Holzforschung Schweiz hat bereits mehrmals zu diesen faszinierenden Arbeiten berichtet und wird das auch künftig tun.
Gussasphaltbeläge unter der Lupe
Fahr- und Gehbahnen moderner Holzbrücken bestehen oft aus Platten mit Gussasphalt. Doch Brücken sind ausserordentlich stark beanspruchte Bauwerke, auch in bezug auf Temperaturunterschiede oder Schwingungen. Wie wirken sich Walz- oder Gussasphalt auf die Holzkonstruktion aus? Was fürht zu dauerhaften Brücken und Fahrbahnbelägen?
Solchen Fragen geht ein weiteres F+E-Projekt der Fachhochschule in Biel nach. in Die Abteilung Ingenieurstrukturen der Empa untersucht im speziellen Fussgängerbrücken in dieser Hinsicht. Holzforschung Schweiz berichtet darüber in zwei Beiträgen.
Das Bulletin ‹Holzforschung Schweiz› wird exklusiv für die Mitglieder der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft für Holzforschung SAH publiziert. Ein guter Grund, sich der Holzforschungsgemeinde der Schweiz anzuschliessen.
Link www.holzforschung.ch