Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Holzernte im Schweizer Wald 2024 erneut gesunken

Im vergangenen Jahr 2024 wurden in der Schweiz 4,8 Millionen Kubikmeter Holz geerntet, was einem Minus von rund 2% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Bereits 2023 war ein Rückgang feststellbar gewesen. Eine tendenziell nachlassende Nachfrage und entsprechend tiefere Holzpreise spielten dabei eine Rolle.

Holzernte in der Schweiz in Kubikmetern. Hellblau: 2023. Dunkelblau: 2024.
Grafik BFS

 

Die Reduktion im Berichtsjahr war besonders ausgeprägt beim Stückholz für Energiezwecke (–11%). Schwächer fiel der Rückgang beim Stammholz (Sägeholz) aus, dessen Volumen knapp 2,2 Mio. m3 oder 2% weniger als 2023 betrug. Die starke Abnahme beim Stückholz konnte insbesondere in Privatwäldern beobachtet werden. Betroffen waren alle Forstzonen mit Ausnahme des Jurabogens und der Alpensüdseite.

Das Stammholzsortiment hat in den letzten 20 Jahren an Bedeutung verloren. Während im Jahr 2003 dieses Sortiment noch fast 70% des gesamten Erntevolumens ausmachte, ist es seit 2019 unter die 50%-Grenze gesunken. Im Jahr 2024 lag der Anteil noch bei knapp 46%.

Im Gegenzug profitierte das Energieholz. Das Hackholz-Sortiment (2024: +3%) nimmt seit Jahren an Bedeutung zu. Mittlerweile deckt es 30% der gesamten Holzernte ab. Der Anteil Energieholz an der gesamten Holzernte hat sich in den letzten 20 Jahren beinahe verdoppelt.


Stammholz-Angebot in drei Waldkantonen rückläufig

In zwei der fünf grössten Waldkantone nach Waldfläche ging die Erntemenge insgesamt zurück: Bern (–3%) und Wallis (–7%). In den anderen drei grossen Waldkantonen nahmen die geernteten Mengen zu: Tessin (+13%), Waadt (+1%) und Graubünden (+1%).

Obwohl es deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Kantonen gab, reduzierte mehr als die Hälfte ihr Angebot an Stammholz. Bei den Waldkantonen betraf es Bern (–6%), Graubünden (–2%) und Wallis (–24%).

Die Kantone mit den fünf grössten Holzerntemengen, Bern (0,89 Mio. m3), Waadt (0,44 Mio. m3), Zürich (0,40 Mio. m3), Graubünden (0,37 Mio. m3) und Aargau (0,34 Mio. m3), lieferten im Jahr 2024 die Hälfte (51%) der gesamten Holzernte. In diesen fünf Kantonen befinden sich auch 48% der Waldflächen der Schweiz.


Volumen des genutzten Nadelholzes nimmt leicht zu

In den Schweizer Wäldern wurden im Jahr 2024 gut 3,2 Mio. m3 Nadelholz und 1,6 Mio. m3 Laubholz geerntet. Nadelholz machte somit zwei Drittel (67%) und Laubholz ein Drittel (33%) der Holzernte aus. Dieses Verhältnis hat sich gegenüber dem Vorjahr (65% zu 35%) leicht zugunsten des Nadelholzes verändert.

Während das Volumen an Nadelholz im Vergleich zu 2023 leicht zunahm, verringerte sich das Volumen an Laubholz um 6%, was vor allem im Jura, im Mittelland und in den Alpen zu beobachten war. Mehr als die Hälfte des Nadelholzes (57%) wurde im Mittelland (31%) und in den Voralpen (26%) geerntet.

Drei Viertel des Laubholzes (75%) wurden für Energiezwecke verwendet. Der Anteil Laubholz am Energieholz in Form von Hackschnitzeln sank im Berichtsjahr auf 52% (Vorjahr: 54%). Das Volumen von Industrieholz nahm im Jahr 2024 zu (+4%);  sein Anteil an der gesamten Holzernte belief sich auf 10%. Dieses Holzsortiment wurde hauptsächlich durch Nadelholz gespiesen (63%).


Private Eigentümer ernten zurückhaltend

Im Berichtsjahr verringerte sich das Erntevolumen im Privatwald um rund 120000 m3 oder 7%, was vor allem Stammholz und Stückholz (Energieholz) betraf. Lediglich das Sortiment Hackholz (Energieholz) nahm zu; sein Anteil stieg um zwei Prozentpunkte auf 26%. Die Forstzonen mit den grössten Veränderungen waren das Mittelland (–94000 m3) und die Voralpen (–42300 m3).

Der Einschlag in öffentlichen Wäldern veränderte sich nur geringfügig (+1%) und erreichte ein Volumen von 3,2 Mio. m3. Hier waren es die zwei Sortimente Hackholz und Industrieholz, die im Vergleich zu 2023 zugenommen haben.

Die 638 Forstbetriebe, die 2024 tätig waren, verzeichneten Einnahmen in Höhe von CHF 622 Mio. und Ausgaben in Höhe von CHF 651 Mio. Gesamtschweizerisch belief sich das Defizit auf CHF 29 Mio. (2023: CHF 20 Mio.).


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