Holzbau Schweiz: Zehn Jahre Leistungspartner Markt
V.l.n.r.: Hansjörg Setz, Geschäftsführer Holzbau Schweiz, Felix Egger, Velux Schweiz AG, Hans-Peter Lanz, Pavatex SA, Roger Probst, Eternit (Schweiz) AG (hinten), Silvia Furlan, Kuratle & Jaecker AG, Stephan Murer, Murer EDV, Franz Kainz, Flumroc AG, Hans-Peter Ruepp, Ruepp & Partner AG, Stephan Bütler, Sager AG, Andreas Seiz, Hartwag AG, Kurt Stutz, Vorstandsvorsitzender Leistungspartner Markt.
Bild Holzbau Schweiz
Kurt Stutz, Vorstandsvorsitzender Leistungspartner Markt, eröffnete die Jubiläumstagung und begrüsste Teilnehmende und die neuen Leistungspartner Markt herzlich: Baumgartner Unternehmensberatung, Hünenberg, BDO AG, Treuhand- und Revisionsgesellschaft, Glaromat AG, Niederurnen, Knauf Insulation GmbH, Hunzenschwil, OPO Oeschger AG, Kloten, und Roth Holzleimbau + Stahlbau AG in Burgdorf.
Vom Wald ...
Die eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) ist ein Forschungszentrum des Bundes und gehört zum ETH-Bereich. Sie befasst sich mit der Nutzung und Gestaltung sowie dem Schutz von naturnahen und urbanen Lebensräumen.
Die WSL erarbeitet Beiträge und Lösungen, damit der Mensch Landschaften und Wälder verantwortungsvoll nutzen und mit Naturgefahren, wie sie insbesondere in Gebirgsländern auftreten, umsichtig umgehen kann. Dr. Christoph Hegg, stellvertretender Direktor WSL, stellte das Forschungszentrum mit seinen Aufgaben vor.
... zum Holz
Christoph Starck, Direktor Lignum, ging auf die Herausforderungen und Chancen der baulichen Holzanwendung in der Schweiz ein. Im Anschluss referierte Rolf Manser, Abteilungschef Wald im Bundesamt für Umwelt, über die waldpolitischen Konsequenzen aus der steigenden Bedeutung des Bauens mit Holz.
Dr. Martin Riediker, Präsident der Leitungsgruppe des Nationalen Forschungsprogramms (NFP) 66 ‹Ressource Holz›, informierte über dessen Ziele und Schwerpunkte. Grosse Bedeutung wird dem Wissens- und Technologietransfer zugemessen, denn nur die Umsetzung in die Praxis mündet in Wertschöpfung. Zu erwarten sind neue Technologien, Produkte, Systeme und Dienstleistungen.
Diskussion eröffnet
In der anschliessenden Podiumsrunde stellten sich die Herren Hegg, Starck, Manser, Riediker sowie Holzbau-Schweiz-Zentralpräsident Hans Rupli den kritischen Fragen von Katharina Lehmann, Geschäftsführerin bei Blumer-Lehmann AG in Gossau.
Lehmann ging auf aktuelle Themen wie Klimawandel, Ressourcenverknappung und die Diskussionen um die Kernenergie ein. Sie forderte ein Umdenken in puncto Energiegewinnung und Energienutzung bei gleichbleibender Lebensqualität und fragte nach den Potentialen in der Wirtschaft.
Der Gebäudepark wartet
Hans Rupli erläuterte das enorme Energiesparpotential im Gebäudepark dar. ‹Wenn man bedenkt, dass bei der Betrachtung von Lebenszykluskosten von Gebäuden Planung und Realisierung nur zirka 20% ausmachen, die Nutzung, Instandhaltung und Instandsetzung aktuell aber zirka 70% betreffen, liegt die Ersparnis ganz klar beim energieeffizienten Bauen. Das Plusenergiehaus muss zum Standard werden.›
Zudem gab Rupli zu bedenken, dass in der Schweiz 1,5 Millionen Gebäude sanierungsbedürftig seien. ‹Bei Investitionsvorhaben muss zukünftig die Herstellungs- und Entsorgungsenergie, die graue Energie, mitberücksichtigt werden.›
Für Kaskadennutzung des Rohstoffs
Einig war sich die Runde in der Notwendigkeit einer Kaskadennutzung des Rohstoffs Holz: Er soll zuerst verbaut werden, bevor man ihn energetisch nutzt. Lehmann fragte nach verschiedenen Spannungsfeldern, etwa danach, wie die Bevölkerung zur Holznutzung stehe.
Christoph Starck machte klar, dass in puncto Kommunikation bereits viel unternommen worden sei und werde, aber in der Sensibilisierung für diese Themen weiterhin Handlungsbedarf bestehe. In diesem Zusammenhang wünschte er sich mehr Zusammenhalt und gemeinsames Umsetzen von Projekten innerhalb der Holzkette.
Riediker setzt auf Innovationen aus der Branche. Er wünschte sich visionäre Unternehmer, die auch Risiken eingehen. Er äusserte die Überzeugung, dass Leuchtturmprojekte als Vorreiter eine wichtige Funktion erfüllen.
Aktuelles von Holzbau Schweiz
Geschäftsführer Hansjörg Setz berichtete über die geplante strategische Ausrichtung für die kommende Legislatur, über welche die Delegierten im Juni befinden. Es sind strategische Projekte u.a. im Bereich Marktpositionierung, Bildung und Karriere sowie in der Dienstleistungs- und Kundenorientierung geplant.
Des weiteren informierte Setz darüber, dass die Grundausbildung mit Attest ‹Holzbearbeiterin/Holzbearbeiter EBA› im Sommer 2011 startet und dass die geplante Neuausrichtung der Grundbildung ‹Zimmerin/Zimmermann EFZ› zu einer vierjährigen Ausbildung auf Kurs ist.
Im Bereich Betriebswirtschaft ging Setz neben Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz auf gestiegene Marktanteile im Holzbau ein. Wenn auch im Gesamtvolumen noch nicht markant, sei doch die Steigerung um 65,5% im An- und Umbaubereich von Mehrfamilienhäusern seit 2005 beachtlich.
Im Anschluss ehrten Hansjörg Setz und Kurt Stutz mit einer Anerkennungsurkunde die zwölf Leistungspartner, die sich seit der Gründung der Fachgruppe für den Holzbau speziell engagieren und so die Holzbaubranche stärken.