WISA Wooden Design Hotel, Helsinki, 2009
Temporäres Gebäude von Pieta-Linda Auttila
Bild Pieta-Linda Auttila | Gewerbemuseum Winterthur
Holzreichtum und eine lange Tradition des Bauens mit Holz verbinden Finnland und die Schweiz. Doch es gibt auch Kontraste. Wie gehen Architekten hier und dort mit dem Holzbau in der Stadt um?
Christoph Affentranger, Architekt und Autor, Zug, referiert am 22. März in Winterthur über die Unterschiede im Bauen mit Holz in Finnland und der Schweiz. Affentranger (*1965) studierte an der ETH Zürich sowie an der Technischen Hochschule Helsinki (Aalto-Universität) und war 1996 Gastforscher in Oslo. Er hat national und international Artikel und Bücher über das Bauen mit Holz und Architektur in Skandinavien publiziert.
Kimmo Lylykangas berichtet über energieeffiziente Holzbauweisen. Lylykangas (*1970) hat sein Studium an der Technischen Hochschule Helsinki (Aalto-Universität) absolviert und ist ebenda Dozent, seit 2009 auch Forschungsleiter am Lehrstuhl Holzbau des Departements Architektur. Seit 1996 führt er ein eigenes Architekturbüro in Helsinki. Seine Publikationen und seine Expertentätigkeit gelten vor allem den Bereichen Nachhaltigkeit und Energieeffizienz von Bauten.
Lylykangas' Referat gilt einem typisch finnischen Wohnungsbau der siebziger Jahre, der architektonisch aufgewertet und energetisch saniert werden soll. Dazu wurden Holzelemente entwickelt, die auch bei verwandten Bauten eingesetzt werden können.
Der Architekt Kimmo Kuismanen (1950*) berichtet in englischer Sprache über urbane Holzarchitektur und Bausysteme in Finnland. Anhand verschiedener Arbeiten aus der eigenen Praxis und von anderen Architekten werden die aktuellen Entwicklungen mehrgeschossiger, städtischer Holzbauten und deren Systeme aufgezeigt, etwa am Beispiel einer Planung für einen CO2-neutralen Stadtteil in Trondheim (Norwegen).
Kuismanen ist seit 1976 als selbständiger Architekt und Forscher in Oulu tätig. Seit 1992 ist er Direktor von Ab CASE consult Ltd, eines international ausgerichteten Architekturbüros mit Partnern in Bergen, Berlin und Monpazier. Spezialgebiet ist der Einfluss des Klimas auf die Architektur.
Der Architekt Daniel Schedler (*1967), Mitinhaber des Büros Hauenstein La Roche Schedler hls Architekten, Zürich, stellt seinen Beitrag unter den Titel ‹Ein Holzbau in der steinernen Stadt›. Wie ist das Verhältnis zwischen Baustruktur und Umfeld? Soll ein Holzbau als Holzbau in Erscheinung treten? Wie sieht ein Holzbau heute aus?
Solche Fragen werden am Beispiel eines eben fertiggestellten Mehrfamilienhauses mit 13 Wohnungen in Zürich erörtert. Aufgrund ökologischer Vorgaben der Bauherrschaft und zur Minimierung des Grauenergieverbrauchs fiel der Entscheid auf einen Holzbau. Das fünfgeschossige Gebäude ist in Systembauweise erstellt. Obwohl verputzt, ist seine hölzerne Struktur innen und aussen deutlich spürbar.
Holzbau im urbanen Umfeld – Lernen von Finnland?
22. März 2011, 17.00–20.00 Uhr
Gewerbemuseum Winterthur
Eine Veranstaltung im Rahmen der Ausstellung ‹HOLZ. Nachhaltiges Bauen in Finnland› im Gewerbemuseum Winterthur. In Zusammenarbeit mit der ZHAW, Departement Architektur, Gestaltung und Bauingenieurwesen, und dem Finnland-Institut in Deutschland, Berlin
Moderation: Christoph Wieser, Leiter Zentrum Konstruktives Entwerfen, ZHAW
Link Ausstellungsprogramm (PDF, 1,46 MB)