Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Holz prägt das Zukunftslabor ‹Ecotope› der ETH Lausanne

Das Kopenhagener Büro 3XN/GXN wird zusammen mit Itten+Brechbühl die neuartige Start-up-Schmiede ‹Ecotope› der ETH Lausanne realisieren. Ihr Projekt hat den entsprechenden Wettbewerb gewonnen. Der neue Campus soll ein pulsierendes Ökosystem bilden, in dem politische Entscheidungsträger, Forscher, Investoren, Unternehmer, Studenten und Bürger in dauerndem Dialog stehen.

Der erste Teil von ‹Ecotope› sieht eine Fläche von 25000 m2 für Büros, Labore und Begegnungsräume vor. Er wird rund einen Kilometer vom derzeitigen Innovationspark entfernt liegen. Die Arbeiten für die neuen Gebäude sollen 2023 starten.
Visualisierungen 3XN

 

Die ETH Lausanne (EPFL) verfügt bereits seit 1991 über einen Wissenschaftspark und ein Innovationsviertel. Hier beschäftigen mehr als 150 Start-ups und 30 Grossunternehmen über 2600 Mitarbeitende. Der Platz wird langsam knapp. Nun soll sich der Campus im Westen mit einem ‹Ecotope› um 140000 m2 erweitern. Entstehen soll ein Inkubator für kühne Ideen und neue Kooperationen, eine Weiterentwicklung des bestehenden Konzepts des Innovationsparks zum Ort des dauernden gesellschaftlichen Diskurses.

‹Es geht nicht einfach darum, Fläche hinzuzufügen›, stellt Ursula Oesterle klar. Sie ist Vizepräsidentin der EPFL für Innovation und Vordenkerin der ‹Ecotope›-Initiative. ‹Heutzutage brauchen an Innovation interessierte Unternehmen – sowohl Startups als auch etablierte Firmen – einen Ort, an dem sie sich täglich treffen können, um Ideen auszutauschen. Dies ist die Art von lebendiger und inspirierender Umgebung, die wir mit 'Ecotope' schaffen wollen.›


Gebaute Nachhaltigkeit

Für die Architektinnen und Architekten stellt der Auftrag eine grosse Herausforderung dar: Das Zentrum soll sich perfekt in die umliegende Natur einfügen, eine ruhige Arbeitsumgebung bieten und gleichzeitig einen echten Dorfplatz bilden, auf dem Ideen aufeinandertreffen und Menschen aus verschiedenen Bereichen zusammenkommen und nach neuen Lösungen suchen können. Ein wichtiger Aspekt des Projekts ist daher die Schaffung von Räumen, in welchen informelle Diskussionen und Ko-Kreation gefördert werden.

‹Nach der Covid-Krise geht es auch darum, das Verhältnis zwischen Massstäben, Räumen und Nutzungen neu zu überdenken und innovative technische Lösungen zu finden, um die Auswirkungen des Gebäudes auf seine Umgebung zu minimieren›, zeigt sich Sabrina Bédu, Projektleiterin bei Itten+Brechbühl, überzeugt. ‹Die Wahl einer kompakten und modularen Architektur oder die Bevorzugung von recycelten und wiederverwertbaren Materialien sind Ausdruck des Bestrebens, ein Ökosystem mit einem hohen Grad an Nachhaltigkeit und Zirkularität zu schaffen.›

3XN und Itten+Brechbühl, deren gemeinsamer Vorschlag aus vier eingeladenen Projekten ausgewählt wurde, können auf eine langjährige Zusammenarbeit zurückblicken, zuletzt mit dem siegreichen Entwurf für die ‹Tour Tilia›, ein gemischt genutztes Holzhochhaus, das am Stadtrand von Lausanne gebaut wird.


Links 3XN/GXN | Itten+Brechbühl | EPFL