Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Hat die Esche gegen ihre Feinde eine Chance?

Ein Pilz und ein Käfer gefährden die Zukunft der Esche in Europa. Die Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL untersucht nun das Zusammenwirken zwischen diesen Organismen, verschiedenen Genotypen der Esche und dem Klima. Damit hofft man, Eschen zu finden und zu fördern, die gegenüber diesen Schadorganismen tolerant sind.

Fünf Monate alte Eschenbäumchen in einem Gewächshaus der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL.
Bild Sophie Stroheker, WSL

 

 

Die Esche leidet in Europa momentan durch den asiatischen Pilz Hymenoscyphus fraxineus. Die Bäume können sich gegen diesen Pilz nicht ausreichend zur Wehr setzen, viele sterben daran. Bis jetzt gibt es keinen wirksamen Schutz dagegen. Forschende haben jedoch beobachtet, dass manche Eschen nur sehr wenige bis gar keine Krankheitssymptome aufweisen, obwohl sie nahe an stark befallenen Eschen stehen.

 

Der Pilz ist jedoch nicht die einzige Gefahr für die Esche. Eine weitere Bedrohung ist der Eschenprachtkäfer Agrilus planipennis. Seine Schäden werden seit Beginn der 2000er Jahre in Russland beobachtet. Seine Ankunft in Zentraleuropa wird in zehn bis zwanzig Jahren erwartet. Sind nun die in der Schweiz entdeckten, gegenüber dem Eschentriebsterben anscheinend toleranten Eschen auch tolerant gegenüber dem Käfer?

 

Um diese Frage zu beantworten, haben die Gruppen Waldschutz Schweiz und Waldentomologie an der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL mit finanzieller Unterstützung des Bundesamtes für Umwelt BAFU und des Schweizer Nationalfonds zwei neue Projekte gestartet. Die Wissenschaftler wollen Labor- und Gewächshausexperimente mit verschiedenen gepfropften Eschengenotypen aus der Schweiz und Dänemark durchführen. Alle Experimente, die mit dem Eschenprachtkäfer in Zusammenhang stehen, werden im Hochsicherheitsgewächshaus des Nationalen Pflanzenschutzlabors an der WSL stattfinden.

 


Link www.wsl.ch