Lignum Holzwirtschaft Schweiz

‹Ganze Stadtquartiere in Holzbauweise möglich›

Ganze Stadtviertel können heute im mehrgeschossigen Holzbau entstehen, so die Quintessenz der gutbesuchten Podiumsdiskussion ‹Holz gegen Wohnungsnot – Chancen und Herausforderungen des grossmassstäblichen Holzbaus› an der Bautec im Februar in Berlin. Eingeladen hatten dazu das Holzbaunetzwerk Berlin und der Landesbeirat Holz Berlin/Brandenburg.

Diskussion auf der Bautec: v. l. n. r. Denny Ohnesorge (Landesbeirat Holz Berlin/Brandenburg), Karsten Wessel (Tegel Projekt GmbH), Manfred Senff (purelivin Deutschland), Thomas Rintsch (Arche Naturhaus), Christoph Deimel (Architekt, Berlin), Andreas Lerge (Holzbaunetzwerk Berlin).
Bild Michi Reinhardt

 

Gegen die anhaltende Wohnungsknappheit in den Ballungszentren ist die Verdichtung und Aufstockung von Bestandsgebäuden in Holzbauweise längst etabliert. Schulen und Kitas haben als konstruktive Holzbauten für die Stadtentwicklung Berlins bereits eine hohe Bedeutung. Aber ist das Bauen mit Holz auch im grossstädtischen Massstab möglich?

Neue Stadtviertel wie das Schumacher Quartier, das auf dem bald schliessenden Flughafen Tegel errichtet werden soll, können im grossmassstäblichen Holzbau realisiert werden – so das Podium. Dabei geht es um 5000 Wohnungen für etwa 10000 Menschen (Lignum Journal online vom 14.4.2020). Der Holzbau sei für den seriellen Wohnungsbau bestens geeignet, die Vorfertigung in komplett ausgebauten Raummodulen bewährt. Allerdings bräuchten die regionalen Holzbau-Unternehmen auch die Partnerschaft der Bauindustrie, um im Netzwerk gemeinsam zu wachsen.


Klimaneutral und energieffizient bauen

Die Vorteile des seriell vorgefertigten Holzmodulbaus sieht Manfred Senff, Leiter Vertrieb des Holzmodulbauers purelivin Deutschland, in kurzen Bauzeiten, Nachhaltigkeit und hoher Energieeffizienz, er sei emissionsarm und biete ein gesundes Raumklima. Karsten Wessel, Projektleiter Städtebau & Erschliessung Tegel Projekt GmbH, hob das Schumacher Quartier als Modellprojekt für ein klimaneutrales Stadtquartier hervor. Hier finde der verantwortungsbewusste Umgang mit Rohstoffen und Energie im Holzbau einen Partner.

Der Geschäftsführer von Arche Naturhaus, Thomas Rintsch, vertrat die Interessen des handwerklich mittelständischen Zimmerers und Holzbauers, der seine Branche gut gerüstet sieht für die moderne vernetzte Planung und Ausführung auch grosser Gebäudekomplexe. Christoph Deimel wies als Architekt auf dem Podium auf das besondere Ambiente und die Modernität von Holzgebäuden im grossen Massstab hin.  


Link www.holzbaunetzwerkberlin.com