Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Fremde Pflanzen bereiten Probleme im Wald

Gebietsfremde Pflanzen – sogenannte Neophyten – aus aller Welt machen sich vielerorts in unseren Wäldern breit. Weil das natürliche Gefüge der heimischen Ökosysteme dadurch negativ beeinflusst wird, müssen sie konsequent bekämpft werden. Den Forstbetrieben und Waldeigentümern verursachen die Neophyten erheblichen Aufwand.

 

Ungebetene Gäste in der Natur


Pflanzliche Eindringlinge wie der Sommerflieder machen sich nicht nur in Gärten, sondern auch im Schweizer Wald breit.


Bilder Waldwirtschaft Schweiz

 


Alle Pflanzen, die nach der Entdeckung Amerikas durch Kolumbus in die Schweiz gelangt sind, werden als Neophyten bezeichnet – sinngemäss übersetzt heisst das ‹neue Pflanzen›. Zu diesen Gewächsen gehört beispielsweise die Kartoffel.

 

Jedoch sind es nicht solche höchst nützlichen Arten, die Probleme verursachen, sondern nur jene, die invasiv und unkontrolliert in die natürlichen Lebensräume wie den Wald oder entlang von Gewässern vordringen.

 

Viele von ihnen haben ihren Ursprung in privaten Gärten oder Parkanlagen. Sommerflieder, kanadische Goldrute oder Kirschlorbeer sind prominente Beispiele. Eine häufige und oft unterschätzte Quelle ist das Vogelfutter, das Samen gebietsfremder Arten enthält und über die Vögel weiträumig verbreitet wird.

 

Wald besonders betroffen

 

Verhältnismässig viele der invasiven Arten beeinträchtigen den Lebensraum Wald, seien dies Pflanzen wie der Götterbaum, der japanische Staudenknöterich oder die Robinie. Pilze, die Krankheiten wie zum Beispiel das Eschentriebsterben hervorrufen, kommen noch hinzu.

 

Fremde Arten können bedeutende ökologische, aber auch forstwirtschaftliche Schäden verursachen. Ihr Konkurrenzdruck und ihre unkontrollierte Ausbreitung gefährden das Ökosystem und die heimische Biodiversität. Werden Bäume befallen, verringert sich der Wert des Holzes dadurch massiv.

 

Auch ist anders als in der Landwirtschaft das Ausbringen von Insektiziden, Pestiziden oder Fungiziden im Wald verboten. Deshalb sind zur Eindämmung dieser Schädlinge meist nur mechanische Methoden wie Mähen, Ausreissen oder Fällen zulässig. Bei Sträuchern oder Bäumen ist das relativ einfach, da sie gross und somit gut erkennbar sind. Kleine Krautpflanzen oder Pilze sind aber mit mechanisch-händischen Methoden oft kaum mehr zu bekämpfen.

 

Keine Grünabfälle in den Wald

 

Dadurch können hohe Kosten auf Forstbetriebe und Waldeigentümer zukommen, die sie zwar nicht verursacht, aber dennoch zu tragen haben. Nicht zu vernachlässigen aber kaum abzuschätzen ist zudem der volkswirtschaftliche Schaden von invasiven Arten in Schutzwäldern, Naturwaldreservaten oder in Grundwasserschutzzonen.

 

Daher ist mit dem Umgang von gebietsfremden Arten Vorsicht geboten. Insbesondere sind illegale Gründeponien im Wald zu unterlassen. Bereits mit einem bewussten Einkauf im Gartencenter kann jeder und jede einzelne zur Eindämmung von Neophyten beitragen und so die heimische Fauna und Flora schützen.

 


Link www.wvs.ch