Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Fassadenbau mit Holz

Holzfassaden haben primär eine Schutzfunktion für das Bauobjekt. Form und Farbe sollen dem Gebäude zudem ein ansprechendes Aussehen verleihen. Massivholz und Holzwerkstoffe bieten dafür vielfältige gestalterische Möglichkeiten. Mit einer grossen Auswahl von Produkten in unterschiedlichen Oberflächenbeschaffenheiten und einer Vielzahl von Farben lassen sich das Erscheinungsbild und der Charakter von Fassaden stark beeinflussen.

 

Mehrfamilienhaus, Meiringen

 

Holzschalung als Ersatz für eine verputzte Fassade im Rahmen einer Sanierung, 2008. Ausführung in nordischer Fichte sägeroh, industriell beschichtet.

 

Bild Böhme AG Lack- und Farbenfabrik, Liebefeld-Bern

 


Mit zweckmässigen baulichen Konzeptionen und richtiger Wahl von Holzarten und Holzwerkstoffen ist die langfristige Funktionstüchtigkeit von Fassadenbekleidungen sicherzustellen. Anforderungsgerechte Oberflächenbehandlungen unterstützen dieses Ziel. Mehrgeschossige Holzbauten verlangen eine noch konsequentere Beachtung dieser Forderungen als niedrige Bauten.

 

Gemäss SIA-Norm 233 sind Fassadenbekleidungen Bestandteile der Gebäudehülle. Sie müssen das Bauwerk schützen und allen bekannten und voraussichtlichen Einwirkungen widerstehen. Insbesondere sind folgende Anforderungen zu berücksichtigen: Sicherheit, Funktionstüchtigkeit, Witterungsschutz, Dauerhaftigkeit und Umweltverträglichkeit. Wesentliche Einflussfaktoren bei der Gestaltung einer Fassade sind: die Einbettung in die Umgebung, die Architektur, die Funktion des Gebäudes, die Nutzungsdauer sowie Kundenwünsche.

 

Massivholz und Holzwerkstoffe bieten vielfältige Möglichkeiten der Fassadengestaltung. Mit einer grossen Auswahl von Produkten mit unterschiedlichen Oberflächenbeschaffenheiten und einer Vielzahl von Farben lassen sich das Erscheinungsbild und der Charakter stark beeinflussen.

 

Geeignete Hölzer und Holzwerkstoffe

 

Grundsätzlich unterscheidet man Aussenbekleidungen aus Vollholz, sprich Hobelwaren (Bretter oder Profilbretter) und Fassadenelemente aus plattenförmigen Holzwerkstoffen. Zusätzlich gelangen weitere Holzprodukte zum Einsatz, die sich entweder durch eine spezielle Bearbeitung (z.B. Schindeln) oder eine spezielle Behandlung (z.B. thermische Behandlung oder Druckimprägnierung) auszeichnen.

 

Für die verschiedenen Beanspruchungsverhältnisse sind die verfügbaren Holzarten unterschiedlich gut geeignet. Dies gilt allerdings nicht für die blosse Oberflächenverwitterung wie Verfärbung und Oberflächenerosion bei direkter Wetterbeanspruchung. Hier verhalten sich alle Hölzer ähnlich. Das heisst, sie verfärben sich und erodieren auf so ähnliche Art und Weise, dass ihr Aussehen nach ein bis zwei Jahren Wetterexposition kaum mehr zu unterscheiden ist. Es lohnt sich daher nicht, angeblich ‹wetterresistente› (und zumeist teure) Hölzer den bewährten einheimischen Nadelhölzern vorzuziehen, wenn es um ästhetische Anforderungen geht.

 

Unterschiedlich sind indessen die feuchtephysikalischen Eigenschaften und die Dauerhaftigkeit gegen Pilzbefall der Hölzer. Für Fassaden mit grosser Wetter- und Feuchtebeanspruchung empfiehlt sich der Einsatz von Hölzern mit folgenden Eigenschaften: grosse natürliche Dauerhaftigkeit gegen biologischen Abbau durch Pilze und Insekten, geringe kapillare Saugfähigkeit für Wasser, gute Formstabilität bei Feuchtegehaltveränderung, d.h. geringe Schwind- und Quellbewegungen. Die nachfolgende Tabelle gibt eine Übersicht zu den Eigenschaften wichtiger Vollhölzer.

 

 

Da die Holzqualität sowohl auf das Erscheinungsbild als auch auf die Dauerhaftigkeit einen Einfluss hat, sind diesbezügliche Anforderungen definiert. Für Fassadenbretter gelten die Erscheinungsklassierungen gemäss den Qualitätskriterien für Holz und Holzwerkstoffe im Bau und Ausbau, Handelsgebräuche für die Schweiz, Ausgabe 2010, sowie die vom Verband Holzbau Schweiz anerkannten Merkblätter des Verbandes Schweizerischer Hobelwerke (VSH).

 

Plattenfassaden

 

In der modernen Architektur gewinnt die grossflächige Plattenfassade immer mehr an Bedeutung. Eine flächige Wirkung wird gewünscht, die schnelle Montage der Platten ist dabei ein angenehmer Nebeneffekt.Es sind jedoch keineswegs alle Produkte für die Aussenanwendung geeignet, und selbst brauchbare Produkte benötigen konstruktive und andere Schutzmassnahmen, damit die Fassadenbekleidung langfristig funktionstüchtig bleibt. Durch die Auswahl des richtigen Materials und den richtigen Einbau lassen sich Mängel von vornherein vermeiden. Die folgende Tabelle soll eine Hilfeleistung dazu leisten.

 

 

Pflege und Unterhalt

 

Unter Pflege und Unterhalt sind alle Massnahmen zur Bewahrung des Soll-Zustandes zu verstehen, unter Renovation oder Instandstellung alle Massnahmen zur Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes. Weitere Informationen zu Pflege und Unterhalt von Holzfassaden gibt das Merkblatt Nr. 3-6-07/D ‹Qualität von Holzfassaden – Einflussfaktoren, allgemeine Angaben›.

 

Bei regelmässiger Pflege und in Abhängigkeit von der Intensität der Bewitterung sind die untenstehenden Instandsetzungsintervalle von Beschichtungen zu erwarten. Die Angaben entsprechen dem heutigen Stand der Technik und sollen als Empfehlungen verstanden werden. Es handelt sich um Prüf- und Mittelwerte aus Laborversuchen und praktischen Anwendungen. In speziellen Fällen sind Eigenversuche erforderlich.

 

 

Lignum-Gütezeichen für Holzfassaden

 

Eine zweckmässige Hilfestellung bietet das neue Lignum-Gütezeichen ‹Fassadenschalungen in Holz›. Damit dem wird dem Bauherrn eine geprüfte, für den Verwendungszweck geeignete Qualität an fertig behandelten Fassadenverkleidungen aus Hobelwaren angeboten. Begleitend dazu steht eine Anwendungsmatrix zur Verfügung, mit der die Entscheidungsfindung für die Produkteauswahl erleichtert wird.

 


Technische Auskunft rund um Holz

 

Unter Tel. 044 267 47 83 gibt es bei Lignum, Holzwirtschaft Schweiz von Montag bis Freitag jeweils morgens von 8–12 Uhr kostenlos Auskunft zu allen Fragen rund um Holz. Rufen Sie uns an!