Architekt Manfred Huber stellt dar, welche Anforderungen im Bereich sommerlicher Wärmeschutz zu erfüllen und welche Grundsätze bei Planung und Gestaltung von Gebäuden zu berücksichtigen sind. Er zeigt zudem auf, wie sich attraktive Architektur und sommerlicher Wärmeschutz gut ergänzen.
Die bauphysikalischen Grundlagen und Zusammenhänge zwischen Aussenklima, Gebäudehülle, internen Lasten und Materialisierung respektive Speicherkapazität für das Komfortklima stellt der Holzbauingenieur Daniel Kehl vor. Dr. Christoph Geyer, Abteilung Forschung und Entwicklung des Departements Architektur, Holz und Bau (AHB) der Berner Fachhochschule, informiert über aktuelle Forschungs- und Entwicklungsprojekte zum sommerlichen Komfortklima im Wohnungsbau.
Über die spezifischen Herausforderungen bei Grossobjekten wie Büro- und Dienstleistungsbauten referiert Michael Wagner vom Ingenieurbüro Aicher, De Martin, Zweng. Durch den meist hohen Glasanteil solcher Bauten sind spezielle Berechnungen und Massnahmen der Verschattung und Gebäudetechnik nötig. Anhand konkreter Beispiele zeigt Wagner auf, wie dies funktioniert.
Nachweisverfahren und Holzbau-Praxis
In die heute greifbaren EDV-Tools für die Berechnung des Innenklimas führt Iwan Plüss von Ragonesi, Strobel & Partner (Luzern) ein. Er erklärt Vor- und Nachteile, Einsatzmöglichkeiten, aber auch Grenzen der einzelnen Programme.
Bei hochenergieeffizienten Gebäuden bestehen hohe Ansprüche an die Gebäudehülle, um ein komfortables Innenklima zu garantieren. Der deutsche Bauphysiker Robert Borsch-Laaks erörtert die spezifischen Anforderungen dieser Gebäudetypen anhand des Passivhaus-Projektierungspakets (PHPP).
Der moderne Holzbau bietet hohes sommerliches Komfortklima – dies belegen neuste Untersuchungen und Messungen an realisierten Objekten. Verschiedene Einflussfaktoren und das Benutzerverhalten wurden bei ausgewählten Bauten intensiv untersucht. Die Ergebnisse bieten interessante Schlussfolgerungen für den Holzbau. Was es bei Planung und Umsetzung zu beachten gilt, erklärt der Energie- und Umweltspezialist Martin Nutti von Lenum AG, Vaduz.
Sonnenschutz und intelligente Gebäude
Für ein behagliches Innenklima braucht es besonders bei Grossbauten eine effiziente Gebäudetechnik. Mechanischer Sonnenschutz, intelligente Steuerung, Komfortlüftung und Speicherung sind dabei zentrale Elemente – dies zeigen die Referate von Heiri Huber von der Minergie-Agentur Bau in Muttenz und Yves Rittener von Griesser AG. Das neue Minergie-Modul ‹Sonnenschutz› bietet Planern konkrete Grundlagen und den Benutzerinnen und Benutzern hohen Komfort.
Einen Blick in die nahe Zukunft wirft Pierre Schöffel, Leiter Gebäude Netzwerk Initiative GNI, mit seinen Ausführungen zu Systemen der Gebäudeautomation. Diese ermöglichen eine Optimierung des Innenklimas und steigern so den Komfort bei gleichzeitiger Reduktion des Energieverbrauchs für Heizung und Kühlung.
Link www.ahb.bfh.ch/ahb/de/Schule/Veranstaltungen/WB_sommerlicher_Waermeschutz_2011.htm