Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Fachpresse-Preis für Holzarchitektur geht nach Frankreich

Anfang April wurde am Forum Bois Construction in Nancy der sechste Internationale Holzarchitektur-Preis der Fachpresse vergeben. Das ‹Holzbulletin› der Lignum ist Teil des ausschreibenden Publikationen-Panels. Diesmal geht die Auszeichnung an ein französisches Projekt: die Schwimmbad-Erneuerung der Gemeinde St Méen-le-Grand in der Bretagne.

Oben: Preisträger des sechsten Internationalen Holzarchitektur-Preises der Fachpresse ist das Projekt von RAUM und LEICHT für die Sanierung und Erweiterung des Schwimmbads von St Méen-le-Grand (F), fertiggestellt 2023 (Bauherrschaft: Gemeinde St Méen-le-Grand; Architektur: RAUM, Nantes; Holzingenieure: LEICHT France S.A.S., Paris). Unten: Preisübergabe im Rahmen des Forum Bois Construction in Nancy am 4. April.
Bilder © Charles Bouchaïb/RAUM – Forum Bois Construction (oben) | © Michel Laurent – Forum Bois Construction (unten)

 

Beteiligt sind  an der Vergabe des Internationalen Preises der Fachpresse für Holzarchitektur die Redaktionen von ‹Mikado› (Deutschland), ‹PUU› (Finnland), ‹Séquences Bois› (Frankreich), ‹Trä› (Schweden) sowie ‹Holzbulletin› (Schweiz). Insgesamt 15 Projekte aus diesen fünf Ländern waren für die Auszeichnung 2024 eingereicht worden, darunter drei aus der Schweiz. Die Jury einigte sich auf sieben Nominationen. Aus der Schweiz hatte es das Unterhaltsgebäude des Stadions Arbères in Meyrin aus der Feder der Genfer FAZ architectes mit auf die Liste der Nominierten geschafft.

Das mit dem diesjährigen Preis der Holz-Fachpresse ausgezeichnete Schwimmbad wurde 1994 eröffnet. Die Einrichtung litt im Laufe der Jahrzehnte; das Bad blieb angesichts des wachsenden Besucherandrangs trotz mehrfacher Erweiterung auch chronisch unterdimensioniert. Anstelle eines Neubaus entschied sich die Gemeinde nach sorgfältiger Prüfung für die Sanierung und Erweiterung der bestehenden Anlage. Der sanierte Teil umfasst ein Spiel- und ein Planschbecken, während die Erweiterung ein 25 m langes Sportbecken mit vier Schwimmbahnen umschliesst. Durch den Umbau wurde die Gesamtfläche auf über 1300 m2 vergrössert; die Beckenfläche wuchs von 145 m2 auf 430 m2.

Die Jury lobte das Architektenteam von RAUM dafür, dass es sich im Sinne der Ressourcenschonung darum bemühte, so viele bestehende Elemente wie möglich zu erhalten und zu erneuern. Ursprünglich war das Gebäudeensemble wenig attraktiv. Nun beeindruckt es mit seiner einheitlich dunklen Douglasienschalung und den Schieferdächern bereits von aussen als monochromer Monolith. Der grosse Erker beim Hauptschwimmbecken ermöglicht den Badegästen den Ausblick in die Landschaft. Damit schafft das Projekt eine qualitativ hochwertige Verbindung zwischen Innen- und Aussenbereich.


Links www.forum-boisconstruction.com | https://raum.fr | https://leichtfrance.com