Souvenir d’une époque optimiste
Oben: Expo 64 – Weg der Schweiz (Foto Bernhard Moosbrugger). Unten: Die Festhalle der Expo64 mit ihrem weitgespannten Holzdach (Architekten: Lozeron, Moser, Châtelain, Michaillet, Genf; Ingenieure: Perreten und Milleret, Carouge).
Bilder Archives de la construction moderne – EPFL
Eine Freiluftausstellung der Archives de la Construction Moderne ACM der EPF Lausanne dokumentiert bis zum 29. Juli 2014 in Vidy bei Lausanne mit Fotografien, Plänen und Skizzen die Expo64.
Unter der Leitung des Architekten Alberto Camenzind wurde damals eine Landesschau aufgebaut, in der frische, ungewohnte und innovative Architekturen, verbunden mit avantgardistischen künstlerischen Manifestationen, einen optimistischen Blick auf die Zukunft zeigten.
Lust auf die Zukunft
In den frühen sechziger Jahren gingen technische Neuerungen, neue Architekturformen und moderne Kunst Hand in Hand; Kritisieren des Fortschrittsstrebens wurde mehrheitlich als unerwünschte Nörgelei abgetan. Es war die Zeit des Aufbruchs und der frohgemuten Kreativität. Und in einem gewissen Sinne war es auch das Geburtsjahr der modernen Holzarchitektur in der Schweiz.
Die Expo64 fasste den Zeitgeist, indem sie moderne Architektur und Technik feierte: mit dem U-Boot ‹Mésoscaphe› von Jacques Piccard, einer Musik-Komposition für 156 Büromaschinen von Rolf Liebermann und dem Spiral, einem 101 Meter hohen Turm. Wie bei der Expo.02 waren viele der Ausstellungsbauten aus Holz konstruiert.
Mutige Holzbauten
Die Bauten bestachen durch ihre moderne Formensprache, vielfach verbunden mit neuen technischen Lösungen. So etwa wartete die Dachstruktur der Festhalle mit einer damals völlig neuen Holzkonstruktion auf.
Über eine Stützweite von 87 m schwang sich ein freigespannter Dreigelenk-Brettschichtholzträger, an den zweiseitig parallel angehängt breite Sperrholzbänder von nur 13 mm Stärke die bis zu 102 Meter weitgespannte Dachhaut bildeten.