Das Wohn- und Geschäftshaus an der Badenerstrasse 380 in Zürich (Bild oben) entstand nach Plänen des Zürcher Büros pool Architekten im Holzbau. Es ist das erste Gebäude überhaupt, welches nach dem ‹Top Wall›-Prinzip erstellt wurde. Bei dieser Bauweise wird anstelle von Betonwänden mit senkrecht nebeneinander plazierten Holzbohlen gearbeitet, welche auf einen mit Holzzapfen vorbereiteten Holzsockel gestellt werden. Verwendet wurde beim sechsgeschossigen Bau mit einer Migros-Filiale im Erdgeschoss und 54 Wohnungen in den darüberliegenden Stockwerken ausschliesslich einheimisches Nadelholz.
Von ihrer energetischen Spitzenqualität gibt die Überbauung äusserlich nichts preis. Doch Kunst am Bau macht jetzt darauf aufmerksam, dass es sich bei dem langgestreckten Neubau um etwas Besonderes handelt: Auf meterhohen Blechtafeln an der Hausfassade prangt ein symbolischer Vertrag zwischen den Bewohnerinnen und Bewohnern und dem Rest der Welt (Bild unten). Darin verpflichten sich die Bewohner öffentlich zu einem nachhaltigen Umgang mit Energie.
Initiantin dieses Kunstprojekts ist die Baugenossenschaft Zurlinden als Bauherrin. Sie hat im Jahr 2009 einen Wettbewerb für die künstlerische Umsetzung des Themas 2000-Watt-Gesellschaft ausgeschrieben. Vorgabe war, ein sicht- und wahrnehmbares Kunstwerk zu schaffen, welches das Bewusstsein für Nachhaltigkeit schärft und zu einer positiven Identifikation der Bewohnerinnen und Bewohner mit ihrem 2000-Watt-Haus führt. Das dänische Künstlertrio ‹Superflex› setzte diese Kriterien nach Meinung der Jury am besten um und ging als Sieger aus dem Wettbewerb hervor.
Link www.bgzurlinden.ch