Energiestrategie 2050 braucht weiteren Effort

Energiebedingte Schweizer CO2-Emissionen total und nach Sektoren (ohne int. Flugverkehr)
Die gesamten energiebedingten CO2-Emissionen betrugen 2017 knapp 36 Mio. Tonnen und lagen damit 13% tiefer als im Jahr 2000. Der grösste Anteil entfällt auf den Verkehr (Anteil 2017: 41%; ohne internationalen Flugverkehr), wo die Emissionen zu einem grossen Teil durch den motorisierten Strassenverkehr verursacht werden.
Grafik BAFU
Die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien (ohne Wasserkraft) steigt seit 2000 an; seit 2010 hat sich das Wachstum verstärkt. 2018 lag die erneuerbare Stromproduktion bei 3877 GWh oder 6,1% der gesamten Netto-Elektrizitätsproduktion. Der Richtwert 2020 beträgt 4400 GWh. Vom angestrebten Zuwachs von 3000 GWh zwischen dem Basisjahr 2010 und 2020 waren 2018 bereits knapp 83% erreicht. Der Richtwert für das Jahr 2035 liegt bei 11400 GWh. Um ihn zu erreichen, ist ein Nettozuwachs von durchschnittlich 443 GWh pro Jahr erforderlich.
Der Endenergieverbrauch pro Kopf hat seit 2000 abgenommen. 2018 lag er 18,8% unter dem Basisjahr 2000, witterungsbereinigt beträgt der Rückgang 17,2%. Damit wurde der Richtwert 2020 (–16%) bereits erreicht. Um den Richtwert 2035 (–43%) zu erreichen, muss der witterungsbereinigte Endenergieverbrauch pro Kopf künftig um durchschnittlich 2,2% pro Jahr sinken.
Die energiebedingten CO2-Emissionen pro Kopf nehmen in der Schweiz seit dem Jahr 2000 stetig ab. Zugleich wächst die Bevölkerung stetig. Es findet also eine zunehmende Entkopplung von Bevölkerungswachstum und CO2-Emissionen statt. 2017 lagen die inländischen Pro-Kopf-Emissionen bei rund 4,3 Tonnen und damit rund 26% unter dem Wert des Jahres 2000 (5,8 Tonnen). Im internationalen Vergleich ist dies ein eher tiefer Wert. Um das langfristige strategische Oberziel zu erreichen, an dem sich die Energiestrategie aktuell orientiert, müssen die Emissionen pro Kopf und Jahr durchschnittlich um rund 0,1 Tonnen abnehmen.
Link Kurzfassung mit den wichtigsten Indikatoren (PDF, 4.19 MB)