Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Ein abstrakter Baum für die Aargauische Gebäudeversicherung

Den Innenhof der Aargauischen Gebäudeversicherung in Aarau ziert seit kurzem das Kunstobjekt ‹Stand!›. Die achtzehn Meter hohe Holzsäule von Kilian Rüthemann wirkt in Materialisierung und Ausmass wie ein abstrakter Baum und erinnert damit an die Vorgeschichte der Bepflanzung in ihrer Umgebung. Die minimalistische Skulptur erreichte ihren Standort mittels eines spektakulären Kranhubs über das Gebäude hinweg.

 

Abstrakter Baum

Erst lag sie noch, dann schwebte sie hoch, jetzt steht sie aufrecht und überragt dabei neckisch die Gebäude, die sie umgeben: die minimalistische neue Holzskulptur im Innenhof der Aargauischen Gebäudeversicherung in Aarau.

Bilder AGV/zvg

 


Zwei Meter dick und dreizehn Tonnen schwer ist die Holzsäule, welche ein Pneukran kürzlich aufrecht über das Gebäude der Aargauischen Gebäudeversicherung AGV hob. Die spektakuläre Installation des Kunstobjektes fand im Beisein von Vertretern der AGV, der Jury ‹Kunst am Bau› und des Kantons Aargau sowie des Künstler Kilian Rüthemann statt.

 

Am Anfang stand ein Käfer

 

Hinter der mächtigen Holzsäule steht im Grunde ein gefrässiger Käfer. Im Sommer 2010 stürzten plötzlich vereinzelt Bäume im Innenhof der AGV ohne äussere Einwirkung um. Untersuchungen ergaben, dass praktisch der gesamte Baumbestand im Innenhof vom Weidenbohrer befallen war, der die Bäume instabil machte.

 

Die Bäume waren bereits nicht mehr zu retten und wurden gefällt. Bei der Neubepflanzung musste ihre Anzahl drastisch reduziert werden – nicht nur hatte man für den Standort zuvor wenig geeignete Bäume gewählt, sondern sie auch viel zu dicht nebeneinander gesetzt. So entstand Freiraum für das Kunstobjekt, das aus einem Wettbewerb hervorging.

 

Verfremdete Natur

 

Die minimalistische Skulptur wurde von Hüsser Holzleimbau AG in Bremgarten angefertigt. Die roh geschnittenen und unversiegelten Lamellen sind kaum sichtbar, es entsteht der Eindruck eines massiven Baumstammes. 21 m3 hiesiges Fichtenholz wurden für das Kunstwerk verarbeitet und anschliessend in einem Stück zur AGV transportiert.

 

Als abstrakter Baum, als monumentaler Stamm mischt sich die Holzsäule unter den neuen Baumbestand und hebt sich gleichzeitig von ihm ab. Die Säule ist so fundamentiert, dass es den Anschein macht, als stünde sie direkt auf dem Kiesboden des Hofs. Im Kontrast zur technischen Form der perfekt runden Säule verleihen ihr die dezentrale Plazierung im Hof sowie ihre Materialisierung in Holz die Aura eines Naturphänomens.

 


Link www.agv-ag.ch