Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Drei Agglomerationen und zehn Städte mehr als vor zehn Jahren

Die Verstädterung der Schweiz geht weiter: 2022 lebten knapp drei Viertel der Schweizer Wohnbevölkerung in einer der 52 Agglomerationen. Dieser Anteil ist im Vergleich mit vor zehn Jahren jedoch stabil geblieben, obwohl drei neue Agglomerationen dazugekommen sind.

Die Grafik zeigt Raum mit städtischem Charakter in der Schweiz mit Stand 2020. Violett: Agglomerationskerngemeinde (Hauptkern), rot: Agglomerationskerngemeinde (Nebenkern), orange: Agglomerationsgürtelgemeinde, gelb: mehrfach orientierte Gemeinde, lila: Kerngemeinde ausserhalb Agglomeration, grau: ländliche Gemeinde ohne städtischen Charakter.
Grafik BFS

 

2023 hat die ständige Wohnbevölkerung der Schweiz gegenüber dem Vorjahr weiter zugenommen: Am 31. Dezember umfasste sie gemäss neusten Zahlen etwas mehr als 8960800 Personen. Das Wachstum war fast doppelt so stark wie 2022, womit es so markant ausfiel wie seit Beginn der sechziger Jahre nicht mehr.

Alle Kantone verzeichneten eine Zunahme. Das grösste Plus registrierten die Kantone Wallis (+2,4%) sowie Schaffhausen und Aargau (je +2,2%), am geringsten war der Anstieg in den Kantonen Jura (+0,9%), Neuenburg, Tessin und Appenzell Innerrhoden (je +1,0%).


Drei Viertel wohnen in der Agglomeration

Jede Agglomeration enthält ein dicht besiedeltes städtisches Zentrum, bestehend aus einer oder mehreren Gemeinden sowie aus Gürtelgemeinden, die mit diesem Zentrum funktional verbunden sind. In den 52 Agglomerationen der Schweiz leben 6,6 Mio. Personen, was 74% der Schweizer Wohnbevölkerung entspricht.

Nahezu die Hälfte (1034) der 2131 Schweizer Gemeinden ist Teil einer Agglomeration. Elf Agglomerationen sind grenzüberschreitend. Die im Ausland gelegenen Teile dieser Agglomerationen umfassen 1,5 Mio. Einwohnerinnen und Einwohner und 367 Gemeinden.


Drei neue Agglomerationen innerhalb von zehn Jahren

Mit den aktualisierten Daten ergeben sich drei neue Agglomerationen: Burgdorf, Mels-Sargans und Reinach AG. Grundsätzlich sind die Agglomerationen relativ stabil geblieben. Der Anteil der in Agglomerationen (nur Inland) wohnhaften Bevölkerung hat sich gegenüber dem vorangehenden Jahrzehnt praktisch nicht verändert (+1,4%).

Die 49 Agglomerationen bestehen weiter, dreizehn mit dem exakt gleichen Perimeter. Bei den übrigen Agglomerationen sind Gemeinden hinzugekommen oder weggefallen, bei den meisten haben sich diese Veränderungen aber kaum auf die Einwohnerzahl ausgewirkt. Die Zahl der Kerngemeinden nimmt generell zu, jene der Gürtelgemeinden ab, was auf eine Ausweitung der dicht besiedelten Kernzonen hindeutet.


172 Städte im Sinne der Statistik

Gemäss den jüngsten Daten entsprechen 172 Gemeinden den Kriterien einer ‹statistischen Stadt›, das sind zehn mehr als mit den letzten Zahlen. Verlorengegangen ist keine. Der Begriff der statistischen Stadt ist so definiert, dass stark bevölkerte, aus mehreren grossen Dörfern bestehende ländliche Gemeinden nicht zu den Städten gezählt werden. Die statistischen Städte umfassen 49% der Bevölkerung und 65% der Beschäftigten.

Nach der aktualisierten Stadt-Land-Typologie sind 24% der Gemeinden städtisch, 49% ländlich und 27% intermediär. In den städtischen Gemeinden, die lediglich 17% der Landesfläche ausmachen, wohnen 65% der Bevölkerung und arbeiten 76% der Beschäftigten. Die ländlichen Gemeinden hingegen, die mit 57% den grössten Flächenanteil aufweisen, dienen lediglich 14% der Bevölkerung als Wohnort und 9% der Beschäftigten als Arbeitsort.


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