Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Die Schweizer Bevölkerung will die Energiewende

Schweizerinnen und Schweizer unterstützen mit grosser Mehrheit den inländischen Ausbau der erneuerbaren Energien, weil dies die Versorgungssicherheit stärkt, die Auslandabhängigkeit bekämpft und den Umweltschutz stärkt. Neue Kernkraftwerke sind kein Thema. Das zeigt eine repräsentative Umfrage von gfs.bern im Auftrag des Verbandes Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen VSE.

Bild VSE

 

Die Energiekrise, teils happige Strompreiserhöhungen und das Risiko einer Energiemangellage prägten das letzte Jahr. An der Zustimmung für den aktuellen energiepolitischen Kurs haben diese aussergewöhnlichen Umstände aber nichts geändert – im Gegenteil. Die Schweizer Bevölkerung bekennt sich klar zur eingeschlagenen Stossrichtung: Insgesamt 59% der Bevölkerung sind mit der aktuellen Schweizer Energiepolitik eher oder sehr einverstanden. Verglichen mit derselben Umfrage von vor einem Jahr bedeutet dies eine Zunahme von 3%.

Aus den Umfrageergebnissen geht hervor, dass die Bevölkerung den inländischen Ausbau der erneuerbaren Energie als Lösung für verschiedene Baustellen versteht. 68% der Befragten sind mit der Aussage einverstanden, dass die Energiewende in der Schweiz viel zu langsam vorwärtsgehe. Die erneuerbaren Energien ausbauen, um die Energieabhängigkeit vom Ausland zu bekämpfen, ist der wichtigste Grund, um mit der aktuellen energiepolitischen Stossrichtung einverstanden zu sein. 76% der Befragten wünschen sich mehr Unabhängigkeit vom Ausland. 


Mehrheit will Klima und Umwelt schützen

Die Kernkraft spielt für die Bevölkerung im künftigen Energiesystem keine Rolle. Weder der Bau von neuen Kernkraftwerken der aktuellen dritten als auch der vierten Generation, die derzeit erforscht und entwickelt wird, findet in der Bevölkerung eine Mehrheit: nur 34% befürworten erstere, 43% letztere. Dass die Kernkraft in der Bevölkerung wenig Kredit hat, untermauert auch die tiefe Zustimmung (35%) auf die Frage, ob einem ein neues AKW lieber sei als viele neue Kraftwerke wie Windräder, Solaranlagen in den Bergen und Staumauern.

Die Bevölkerung ist grundsätzlich auch nicht der Meinung, dass die Energiewende zu teuer ist: Die Kosten spielen vielmehr eine untergeordnete Rolle. Neun von zehn Befragten wären bereit, selbst in die Energieproduktion zu investieren. Unbestritten für die Befragten ist, dass Energieeffizienz gefördert werden soll. Entsprechend besteht auch hier eine Zahlungsbereitschaft. 70% würden CHF 1000.– und mehr für den Ersatz alter Haushaltsgeräte mit hohem Strombedarf in die Hand nehmen.


Links www.strom.ch | Zusammenfassung gfs.bern