Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Deutschlands Holzbauer suchen Wachstum im Mehrfamilienhaus

In unserem nördlichen Nachbarland stagniert die Holzwohnbauquote bei 15%. Die Hoffnungen liegen auf der steigenden Nachfrage nach Mehrfamilienhäusern. In diesem Segment hat das Baumaterial Holz in Deutschland noch kaum Fuss gefasst.

 

Genehmigte Wohngebäude in Holzbauweise in Deutschland

Stand September 2013 | Grafik Holzbau Deutschland/Quelle Statistisches Bundesamt

 


Durch die gute Auftragslage zu Jahresbeginn, verbunden mit dem milden Winter, ist die deutsche Holzbaubranche gemäss dem aktuellen Lagebericht von Holzbau Deutschland für das Jahr 2014 optimistisch. Für das laufende Geschäftsjahr wird ein Umsatzplus von 3,5% prognostiziert. Private Bauherren sind mit einem Umsatzanteil von unverändert 77% nach wie vor die wichtigste Kundengruppe für die Zimmerer- und Holzbaubranche.

 

Den grössten Anteil des Umsatzes erwirtschaften die deutschen Holzbauunternehmen unverändert im Bauen im Bestand. Die Leistungen der Zimmerer sind dabei heute und morgen vor allem bei der energetischen Sanierung, aber auch bei Aufstockungen von Gebäuden gefragt.

 

Zum ersten Mal seit 2008 sind die Zahlen im Wohnungsneubau 2012 nicht weiter angestiegen. Experten vermuten auch in den kommenden Jahren höchstens leichte Zuwachsraten im Neubau. Die genehmigten Wohngebäude mit überwiegender Verwendung von Holz haben ihren Anteil von 15,2% jedoch halten können.

 

Hoffnungsträger Mehrfamilienhaus

 

Wachstumspotential ortet Holzbau Deutschland im Mehrfamilienhausbau: Die grosse Nachfrage nach Wohnraum in den Ballungszentren lasse die Genehmigungen von mehrgeschossigen Wohnhäusern stark ansteigen. 2012 wurden 11432 Mehrfamilienhäuser mit mehr als drei Wohneinheiten genehmigt.

 

Somit ist derzeit jedes zehnte Haus ein Mehrfamilienhaus, während 2008 erst jedes dreizehnte Haus mehr als drei Wohneinheiten hatte. Ein hoher Vorfertigungsgrad und kurze Montagezeiten bei hoher Ausführungsqualität sprechen hier klar für den Holzbau. Die Holzbauquote liegt in Deutschland in diesem Bereich erst bei 2,6%.

 

Die 11413 Zimmerei- und Ingenieurholzbaubetriebe in Deutschland beschäftigen 64828 Mitarbeiter. Im Vergleich zum Jahr 2008 ist das ein Anstieg von 12,4%. Auch bei den Ausbildungsplätzen gab es in diesem Zeitraum einen Zuwachs in ähnlicher Grössenordnung. Dem allgegenwärtigem Fachkräftemangel kann das deutsche Zimmererhandwerk somit gut entgegenwirken.

 


Link www.holzbau-deutschland.de/aktuelles/lagebericht_und_statistiken