Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Deutschland: neue Chancen für klimaschonendes Bauen mit Holz

Damit Deutschland seine Klimaziele erreichen kann, müssen neue Gebäude klimaschonend erstellt und der Bestand umfassend energetisch saniert werden. Die unter diesen Zielen aufgelegten Förderprogramme ‹Klimafreundlicher Neubau› und ‹Förderung der Seriellen Sanierung› eröffnen Chancen für Holz.

Klimagerechtes Bauen bewegt die Bundeshauptstadt: Vor dem Hintergrund der Wiederholungswahl in Berlin am 12. Februar haben sich 16 Berliner Initiativen – darunter das ‹Bauhaus der Erde› –, Umwelt- und Mieterverbände sowie Einzelpersonen aus Architektur und Planung zum Bündnis ‹Klimastadt Berlin 2030› zusammengeschlossen. Das Bündnis fordert eine Gesamtstrategie für eine klimagerechte Modellstadt Berlin. Im Bild Arbeiten am ‹Circular Economy Haus› (CRCLR house) auf dem Gelände der ehemaligen Kindl-Brauerei in Berlin Neukölln. Es versteht sich als Ort für gemeinsames, zirkuläres Wirtschaften und Wohnen. Das ehemalige Flaschenlager wird dazu ertüchtigt und um zweieinhalb Geschosse in Holzbauweise ergänzt. Das Projekt soll dieses Jahr fertiggestellt werden.
Bild Bündnis Klimastadt 2030

 

Das deutsche Bundesbauministerium lanciert am 1. März das Förderprogramm ‹Klimafreundlicher Neubau›. Erstmals wird dabei der ganze Lebenszyklus eines Gebäudes betrachtet – vom Bau über den Betrieb bis zum künftigen Rückbau. Die Gebäude zeichnen sich durch geringe Treibhausgas-Emissionen im Lebenszyklus, hohe Energieeffizienz, niedrige Betriebskosten und einen hohen Anteil erneuerbarer Energien für die Erzeugung von Wärme und Strom aus. 

Das Neubauprogramm soll dazu beitragen, die deutschen Treibhausgasemissionen im Gebäudesektor bis 2030 auf 67 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente zu senken und damit die nationalen als auch die europäischen Energie- und Klimaziele bis 2030 zu erreichen. Aus dem Klima- und Transformationsfonds stehen dafür 2023 EUR 1,1 Mia. zur Verfügung. Davon sollen EUR 750 Mio. auf das Förderprogramm ‹Klimafreundlicher Neubau› entfallen. Die Förderung erfolgt über zinsverbilligte Kredite zur Errichtung von klimafreundlichen Wohn- und Nichtwohngebäuden. Investoren, Genossenschaften, Unternehmen und Privatpersonen können Anträge stellen.


Holzbaubranche für rasche und umfassende Sanierungen prädestiniert

Das Programm ‹Förderung der Seriellen Sanierung› des deutschen Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz will Bauunternehmen, Zulieferunternehmen und handwerkliche Betriebe dabei unterstützen, neue Lösungen zur Sanierung des baulichen Bestandes anzubieten, sie weiterzuentwickeln und die Kosten durch Serienproduktion zu senken. Konkret geht es um die Vorfertigung von Fassaden- und Dachelementen einschliesslich damit verbundener Anlagentechnik sowie deren Montage an bestehende Gebäude.

Die energetische Sanierung zählt zu den traditionellen Arbeitsbereichen im Zimmerer- und Holzbauhandwerk. Zimmerei- und Holzbauunternehmen sind aufgrund des hohen Vorfertigungsgrades im Holzbau prädestiniert, die gefragten Lösungen bereitzustellen, zum Beispiel in Verbindung mit einem digitalen Aufmass für Sanierungsobjekte. Eines der Programmmodule öffnet den Zugang zu Investitionsbeihilfen zum Aufbau von Produktionskapazitäten serieller Sanierungskomponenten.


Links Programm ‹Klimafreundlicher Neubau› (PDF, 33 KB) | Programm ‹Serielles Sanieren›