Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Deutscher Holzbaupreis vergeben

Holzbau Deutschland hat am 23. Mai auf der ‹Ligna› in Hannover den Deutschen Holzbaupreis 2017 verliehen. Er gilt in der Bundesrepublik als die wichtigste Auszeichnung für Gebäude aus Holz.

 

Die Gewinner des Deutschen Holzbaupreises 2017

Von oben nach unten: Schmuttertal-Gymnasium in Diedorf, Turnhalle in Haiming, Entwicklung Aktivhaus Serie 700, Konzeptstudie Stuttgarter Holzbrücke.

Bilder Carolin Hirschfeld (Schmuttertal-Gymnasium) | Sebastian Schels/PK Odessa (Turnhalle Haiming) | Zooey Braun (Aktivhaus Serie 700) | ARGE + FMPA Stuttgart (Stuttgarter Holzbrücke)

 

 

Eine Fachjury hatte mehr als 200 Arbeiten bewertet, die von anspruchsvollen Neubauten über erfinderische Gebäudesanierungen bis zu zukunftsweisenden Entwicklungen auf dem Produktsektor reichten. Geehrt wurden Bauherren, Architekten, Tragwerksplaner und Holzbaubetriebe als Urheber der ausgezeichneten Beiträge. In diesem Jahr wurden vier Projekte mit dem Deutschen Holzbaupreis ausgezeichnet: zwei herausragende Neubauten und zwei Arbeiten, die der Wettbewerbskategorie ‹Komponenten/Konzepte› zuzuordnen sind.

 

Ausserdem wurden fünf Anerkennungen in der Kategorie ‹Neubau› vergeben, nämlich für eine Salzlagerhalle in Geislingen, das Büro- und Verwaltungsgebäude H7 in Münster, die Erweiterung der Europäischen Schule in Frankfurt am Main, eine Jugendfreizeitstätte in Königsbrunn sowie ein Kinder- und Familienzentrum in Ludwigsburg-Poppenweiler. Jeweils eine Anerkennung gab es in der Kategorie ‹Bauen im Bestand› (für eine Dachaufstockung in Berlin) sowie ‹Komponenten/Konzepte› (Bausystem für Parkhäuser aus Buchen-Furnierschichtholz).

 

Preisträger in der Kategorie Neubau

 

Das Schmuttertal-Gymnasium im bayerischen Diedorf bei Augsburg wurde von der Architekten-Arbeitsgemeinschaft ‹Diedorf› um Hermann Kaufmann und Florian Nagler entworfen. Es dürfte mit 1000 Schülern die bislang grösste aus Holz errichtete Plusenergieschule in Deutschland sein. Die Jury bezeichnet den Holzbau als ‹in der äusseren und inneren Anmutung präsent› und attestiert ihm, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen.

 

Die Sporthalle im oberbayerischen Haiming stellt nach Ansicht der Jury ein gelungenes Beispiel dar, wie sich auch unter strengster Kostendisziplin qualitativ hochwertige Architektur schaffen lässt. Die Architekten und Ingenieure Florian Fischer und Harald Fuchshuber haben sich entschieden, die Konstruktion der Halle aus vorgefertigten, kostengünstigen Holzbauelementen innen und aussen deutlich erkennbar zu lassen.

 

Preisträger in der Kategorie ‹Komponenten/Konzepte›

 

Für die Entwicklung des modularen Bausystems ‹Aktivhaus-Serie 700› und dessen erste Realisierung bei einer Wohnanlage für Flüchtlingsfamilien in Winnenden wird der Architekt Werner Sobeck von der AH Aktiv-Haus GmbH geehrt. Die vollmodulare, industriell gefertigte Aktivhausserie zeichnet sich gemäss Jury durch eine herausragende Konzeption, durchdachte minimalistische Gestaltung und flexible Nutzungsmöglichkeiten aus.

 

Die zweite Ehrung in dieser Kategorie: Ein aus Wissenschaftlern, Architekten und Ingenieuren bestehendes Expertenteam entwickelte in der Konzeptstudie ‹Stuttgarter Holzbrücke› eine Fuss- und Radwegbrücke, die sich durch eine materialgerechte Konstruktion auszeichnet und auch die wichtigen Aspekte des konstruktiven Holzschutzes bis hin zu einem qualitätssichernden Monitoring für ein frei bewittertes Holzbauwerk berücksichtigt.

 


Link www.deutscher-holzbaupreis.de