Dem mehrgeschossigen Holzbau auf die Sprünge helfen

Dieses Bauwerk in Lörrach war zum Zeitpunkt seiner Teilnahme am ‹HolzbauPlus›-Wettbewerb 2018 mit 15,30 m das höchste komplett in Holzbauweise errichtete Mehrfamilienhaus in Südbaden. Der Fünfgeschosser erfüllt zudem die am Rande des Südschwarzwalds geltenden Anforderungen an Erdbebensicherheit in Deutschlands höchster Erdbebengefahrenzone. Das Tragwerk für den im Mai 2017 fertiggestellten Fünfgeschosser in Lörrach besteht komplett aus Holz. Die Dämmung erfolgte ebenfalls mit nachwachsenden Rohstoffen.
Bilder whp wilhelm und hovenbitzer Freie Architekten BDA & Holzbau Bruno Kaiser GmbH
Mit einem Marktanteil von 2,8% in Deutschland stellt der Bereich des mehrgeschossigen Wohnungsbaus für den Holzbau bislang einen Nischenmarkt dar. Eine weltweit zunehmende Zahl von gebauten Beispielen belegt jedoch, dass das Bauen mit Holz nicht nur in den Gebäudeklassen 4 (bis 13 m Höhe) und 5 (bis 22 m Höhe), sondern auch darüber hinaus zunehmend als eine klimafreundliche, attraktive Alternative zu herkömmlichen Bauweisen erkannt wird.
Durch Anpassungen der Landesbauordnungen, die zum Teil bereits umgesetzt oder geplant sind, sowie mit den Beschlüssen der Bauministerkonferenz vom September 2019 soll das mehrgeschossige Bauen mit Holz auch in Deutschland durch Abbau ungerechtfertigter Hemmnisse im Bauordnungsrecht erleichtert werden.
Der Förderaufruf zur anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung unterstützt die Umsetzung der politischen Ziele und soll helfen, Holz- und Holzhybridbauweisen im mehrgeschossigen Bauen zu etablieren. Neben material- und verfahrensspezifischen Herausforderungen und Lösungen bei der Planung und Errichtung von mehrgeschossigen Gebäuden werden dabei auch Hemmnisse und Potentiale auf struktureller Ebene adressiert.
Link Förderaufruf (PDF, 744 KB)