Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Das älteste Holzhaus Europas ist neu zu entdecken

Das Haus Nideröst als ältestes bekanntes Holzgebäude Europas ist am neuen Standort, im Schornen im Sattel, fertig rekonstruiert – gerade rechtzeitig zur jährlichen Morgarten-Gedenkfeier vom 15. November. Nach intensiven Vorbereitungsarbeiten und der Erstellung der Grundmauern aus Natursteinen lief der Holzbau in Rekordzeit ab.

 

Mittelalterlicher Holzbau neu zu entdecken


Bereit für die Morgarten-Gedenkfeier vom Samstag: Wiederaufgebautes Schwyzerhaus im Sattel.


Bild  Morgartenstiftung



Beim mittelalterlichen Bau handelt es sich um ein einzigartiges Kulturgut mit leidvoller Vorgeschichte: In Schwyz musste das Haus Niederöst – sein Kernbau wird auf 1176 datiert – 2001 einem Neubau Platz machen. Der Kern wurde danach zerlegt in einer Halle in Goldau gelagert, bis sich ab 2012 die Möglichkeit abzeichnete, das Gebäude am Morgarten wiederauferstehen zu lassen.

 

Zank um Aussagekraft

 

Der Wiederaufbau am Morgarten wird von Markus Bamert, ehemaliger Denkmalpfleger des Kantons Schwyz, sowie weiteren anerkannten Fachspezialisten wissenschaftlich begleitet. Dennoch findet das Projekt in denkmalpflegerischen Kreisen nicht nur Freunde: Die Rekonstruktion folge zum Teil blossen Spekulationen, kritisierte etwa die Eidgenössische Kommission für Denkmalpflege. Und da auch der ursprüngliche bauliche Kontext dahingefallen sei, komme dem Haus nur noch ein sehr geringer Zeugniswert zu.

 

Wie dem auch sei: Das Schwyzerhaus, das jetzt am Morgarten steht, vermittelt dem Besucher durchaus die mittelalterliche Wohnweise in der Zeit von etwa 1176 bis 1315 und ermöglicht so einen direkten Einblick in die damaligen sozialen und ökonomischen Verhältnisse in Schwyz. Aufgrund seiner Grösse passt es gut in die kleinräumige Landschaft und zu den bestehenden historischen Bauten vor Ort wie dem Letziturm von 1322.

 

Spenden nach wie vor willkommen

 

Die Kosten für den Aufbau des Gebäudes belaufen sich auf rund eine halbe Million Franken. Die ‹Stiftung der Schweizer Schuljugend zur Erhaltung des Schlachtfeldes von Morgarten› (Morgartenstiftung) tritt als Landbesitzerin und Bauherrin auf. Sie verfolgt den Zweck, als Treuhänderin der schweizerischen Schuljugend das historische Schlachtgelände von Morgarten als Gedenkstätte zu erhalten.

 

Für die weiteren Arbeiten, Einrichtung, technische Umsetzung der Wissensvermittlung sowie für den laufenden Unterhalt der nächsten 20 Jahre wird ein Betrag in gleicher Höhe veranschlagt. Die bis heute vorliegenden Zusagen erlauben gemäss Stiftung die Weiterarbeit. Die Initianten des Projekts sind zuversichtlich, dass die noch fehlenden Geldmittel mittels Sponsoring, Gönnerunterstützung und Spendenbeiträgen zusammenkommen. Erklärtes Ziel ist es, total eine Million Franken zu sammeln.

 


Link www.morgarten.ch