Mit zu den Bestellern von Plastik-Shelters desselben Typs wie in Zürich gehört der Kanton Baselland. Im geplanten Bundes-Registrierzentrum auf dem Feldreben-Areal in Muttenz hätten gleich 150 der in Zürich aus Brandschutzgründen wieder abgebauten Shelters in Hallen aufgestellt werden sollen, um Rückzugsräume für rund 500 Flüchtlinge zu schaffen. Doch nach dem verheerenden Zürcher Brandtest verzichtet nun auch Baselland auf die Plastik-Variante, wie die ‹Basler Zeitung› in ihrer Sylvester-Ausgabe meldet.
Allerdings: Genau gleich wie in der Stadt Zürich – nämlich mittels Häuschen aus Grobspanplatten statt aus Plastik – will man das Problem in Baselland nicht lösen. Geprüft würden statt dessen MDF- und Gasbeton-Platten, weiss die ‹Basler Zeitung›. Die Baselbieter können auch noch etwas länger überlegen, wie sie das Problem lösen wollen. Denn mehr Flüchtlinge sind von den Gemeinden im Kanton erst ab März aufzunehmen. Das schafft etwas Luft: Denn das Umplanen für Muttenz könnte Zeit kosten.
Verzicht auf Indoor-Plastik auch im Aargau
Auch der Kanton Aargau hat 100 der Plastik-Shelters bestellt. Die Aargauische Gebäudeversicherung hatte den Einsatz der Wohneinheiten aufgrund der Spezifikation des Materials zu einem früheren Zeitpunkt als unbedenklich eingestuft. Doch nach dem verheerenden Brandtest der Zürcher Gebäudeversicherung hat man im Aargau bereits vor Weihnachten beschlossen, auf den Indoor-Einsatz der Plastik-Shelters für die temporäre Asylunterkunft im ehemaligen A3-Werkhof in Frick zu verzichten.
Der Sozialdienst des Kantons Aargau verfolgt das Vorhaben an diesem Standort jedoch weiter, da es sich um eine für die befristete Unterbringung von Asylsuchenden grundsätzlich geeignete Infrastruktur handle. Derzeit wird eine Lösung für brandschutztechnisch unbedenkliche Wohneinheiten gesucht. Das Baugesuch soll diesen Monat eingereicht werden – das Departement Gesundheit und Soziales geht davon aus, dass sich im Zeitplan keine grossen Änderungen ergeben werden.