Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Auguste Piccard in Schweizer Holz

#WOODVETIA präsentierte dem Publikum am Ballonfestival von Château-d’Oex letzten Donnerstag eine lebensechte Holzfigur des Schweizer Ballonpioniers Auguste Piccard. Enthüllt wurde die Statue des Forschers von seinem grad so berühmten Enkel Bertrand Piccard.

 

Begegnung in Schweizer Holz

Luftfahrtpioniere unter sich: Bertrand Piccard (links) trat der Figur seines Grossvaters Auguste Piccard in Château-d'Oex als erster gegenüber.

Bild Bruno Augsburger für #WOODVETIA

 

 

Bertrand Piccard hat als erster Mensch die Erde in einem Ballon und in einem Solarflugzeug umrundet. Mit diesen Pioniertaten tritt er in die Fussstapfen seines Grossvaters Auguste Piccard. Der in Basel geborene Ingenieur und Physiker war 1931 der erste Mensch, dem es gelang, mit einem Gasballon bis in die Stratosphäre vorzudringen. Im Jahr 1932 wiederholte er die Fahrt und stieg bis auf 16940 Meter empor.

 

Dieses Höhenextrem suchte Auguste Piccard allerdings nicht aus reiner Abenteuerlust, sondern aus Forscherinteresse. So gelang es ihm beispielsweise aufgrund von Messungen der kosmischen Strahlung, die er in der Stratosphäre durchführte, Voraussagen seines Freundes Albert Einstein zu beweisen.

 

Rund zwanzig Jahre danach – er war inzwischen einer der berühmtesten Physiker seiner Zeit – gelang Auguste Piccard in der Gegenrichtung ein weiterer Rekord: nämlich vor der Küste Italiens im Tyrrhenischen Meer. Im Jahr 1953 tauchte Piccard mit seinem Sohn Jacques bis auf eine Tiefe von 3150 Metern.

 

‹Festival de ballons› als passender Rahmen

 

Château-d’Oex in den Waadtländer Alpen ist das Heissluftballon-Mekka der Schweiz. Jedes Jahr im Januar starten hier am ‹Festival international de ballons› Hunderte von Ballonfahrern aus aller Welt, die im aussergewöhnlichen winterlichen Alpenklima ideale Bedingungen für ihre Gefährte vorfinden. Das 1979 ins Leben gerufene Festival lockt an zwei Wochenenden jeweils Scharen von Besuchern an.

 

Für Bertrand Piccard hat der Ort eine ganz spezielle Bedeutung: Der von ihm und Brian Jones gesteuerte Heissluftballon, der die Welt im Jahre 1999 in knapp 20 Tagen erstmals ohne Zwischenlandung umrundete, ist von Château-d’Oex aus gestartet. In die Geschichte dieses Abenteuers kann man im Ballonmuseum vor Ort eintauchen.

 

Bertrand Piccard, die Waadtländer Staatsrätin Jacqueline de Quattro, die auch Präsidentin der interkantonalen Konferenz für Wald, Wildtiere und Landschaft ist, Philippe Nicollier als Präsident der Lignum Waadt sowie Charles-André Ramseier, Gemeindepräsident von de Château-d’Oex, richteten Grussworte an die rund 60 Gäste, die zur Enthüllung der Figur geladen waren. Bertrand Piccard zeigte sich sehr erfreut über die Ehre, die seinem Grossvater im Rahmen von #WOODVETIA widerfährt.

 

Skulptur aus Allschwiler Erle

 

Die Aktion #WOODVETIA will die Bevölkerung für den Rohstoff Schweizer Holz begeistern. Im Mittelpunkt der von der Wald- und Holzbranche und dem Bundesamt für Umwelt BAFU gemeinsam lancierten Sensibilisierungskampagne stehen lebensgrosse Figuren von bedeutenden Schweizer Persönlichkeiten. Den Anfang machte am 12. Januar Marie Tussaud, Gründerin des weltbekannten Wachsfigurenkabinetts in London.

 

Die Figuren werden jeweils aus einer Holzart hergestellt, die aus der Herkunftsregion der dargestellten Person stammt. Da Auguste Piccard in Basel geboren wurde, ist die #WOODVETIA-Figur des Forschers aus einer Erle geschnitzt, die im Allschwiler Wald gewachsen ist. Der Baum ist 70 Jahre alt und stand zu Lebzeiten Piccards bereits im Wald.

 

Der Zürcher Künstler Inigo Gheyselinck schafft die Statuen unter Einbezug verschiedener Partner aus der Wald- und Holzbranche. Am künstlerischen Prozess sind unter anderem Förster, Säger und Drechsler beteiligt. Die Auswahl der Figuren hat eine Jury mit Vertreterinnen und Vertretern der Wald- und Holzbranche sowie des BAFU getroffen.

 


Link www.woodvetia.ch