Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Allschwil: Wohnüberbauung aus Nordwestschweizer Holz

Nachhaltigkeit und Lebensqualität verbinden sich bei der Allschwiler Wohnüberbauung ‹Sturzenegger-Areal› der Bürgergemeinde Allschwil. Lignum Region Basel nahm Ende Oktober Baufachleute und weitere interessierte Personen mit auf einen Rundgang durch die Baustelle, auf der fünf Mehrfamilienhäuser in Holzhybridbauweise entstehen. Das Holz stammt aus der Region.

Lokaltermin auf der Baustelle der Wohnüberbauung ‹Sturzenegger-Areal› am 28. Oktober. Oben: Lukas Hasler, Präsident der Lignum Region Basel (rechts), im Gespräch mit Gästen. Unten links: Blick in den Rohbau. Unten rechts: Muster der druckimprägnierten Fassade.
Bilder Heinz Leuthardt
 

Das Bauen mit Holz ist oft noch immer eine Besonderheit statt der Normalfall. Ganz anders ist das Verständnis bei der Bauherrin, der Bürgergemeinde Allschwil, welche die Verwendung von heimischem Holz als zentrales Baumaterial den Planern vorgab und im übrigen auf ein Submissionsverfahren verzichtete. Die Bürgergemeinde stellte sich auf den Standpunkt, dass sie keine öffentliche Ausschreibung machen müsse, da sie – grob gesagt – keine Steuern erhebt. Das sorgte zwar für einiges Stirnrunzeln, doch eine Klage blieb aus. Für die Planer und die Bauherrschaft hatte das den Vorteil, dass sie gezielt bestqualifizierte Anbieter von Leistungen zur Gestaltung des Areals verpflichten konnten. Die beauftragten Otto Partner Architekten aus Liestal verstehen auf überzeugende Weise mit dem Baustoff umzugehen. Beim Bau arbeiten nun überwiegend Firmen aus der Nordwestschweiz mit.

In fünf vier- bis sechsgeschossigen Mehrfamilienhäusern entstehen insgesamt 66 Wohnungen, ein Gemeinschaftsraum und eine Arztpraxis, zudem eine Tiefgarage mit 72 Plätzen. Zwei Drittel der Wohnungen sind altersgerecht konzipiert. Die Fassaden sind druckimprägniert. Zwei Längsbauten grenzen an die Spitzwaldstrasse an, drei Punktbauten liegen dahinter. Eingegrenzt wird das Areal durch den rechtwinklig in die Spitzwaldstrasse einmündende Steinbühlweg sowie durch die benachbarten Liegenschaften. Auf diese nimmt nicht nur die Gebäudeanordnung Rücksicht, sondern auch die unterschiedliche Geschosshöhe bei den einzelnen Gebäuden. Die Überbauung ist auf den Minergie-P-Standard ausgerichtet. Damit ist der Wärmebedarf zu klein, um eine Holzschnitzelheizung vernünftig betreiben zu können. Daher wird mit Erdwärme geheizt. 

Lukas Hasler, Präsident von Lignum Region Basel, zeigte sich beim Rundgang beeindruckt vom Projekt. Er bezeichnete die Überbauung als Leuchtturmprojekt für die ganze Region, dem sicher bald weitere folgen würden. Bei der Planung der Überbauung entschied man sich für eine hybride Bauweise, bei der grossmehrheitlich Holz verwendet wurde, bei den Untergeschossen, der Einstellhalle und den Treppentürmen mit Liftschacht jedoch Beton. Für die Decken wurde ein Holz-Beton-Verbund gewählt. Das gesamte benötigte Holz kommt über die Raurica aus der Nordwestschweiz, ein Teil davon sogar aus dem Allschwiler Wald. Nach langer Planung – das Vorprojekt entstand 2017 – geht das Projekt zügig voran: Baubeginn war am 9. November 2020, und ab dem 1. Juni 2022 werden bereits die ersten Wohnungen bezogen.
 

Links www.sturzeneggerareal-allschwil.ch | www.lignumregionbasel.ch