Modell Eishalle Davos, 1974
Bild Hermann Blumer
Leidenschaftlich auf dem Holzweg. Hermann Blumer erfindet Holz in Waldstatt
Ausstellung im Zeughaus Teufen vom 20. Novenber 2013 bis zum 9. März 2014
Vernissage am Sonntag, 17. November 2013, 14 Uhr
Hermann Blumer, geboren in Waldstatt, absolvierte zunächst eine Lehre als Zimmermann. Nach dem Abschluss als Bauingenieur an der ETH war er zwei Jahre wissenschaftlicher Assistent am Holzbaulehrstuhl der Universität Karlsruhe.
1971 wurde Hermann Blumer Mitglied der Geschäftsleitung im väterlichen Betrieb der Blumer AG in Waldstatt. Seit 2003 steht er an der Spitze der Création Holz in Herisau, eines Beratungsunternehmens für ganzheitliches Gebäudeengineering. Seither stehen in den oberen Zeilen von Hermann Blumers Referenzenliste Bauten wie das Centre Pompidou in Metz, der Yeoju-Golfklub in Südkorea oder etwa der Tamedia-Neubau in Zürich.
Seit mehr als einem halben Jahrhundert ist es Hermann Blumers Anliegen, Begeisterung für Holz zu wecken und das Verständnis für das Material zu vertiefen. Um diese Leidenschaft einem grösseren Publikum zu erschliessen, wird im Mittelgeschoss des Zeughauses im ausserrhodischen Teufen eine Ausstellung gestaltet, die das Leben und Werk von Hermann Blumer beleuchtet und in einen grösseren Kontext stellt. Einen naheliegenden Zusammenhang im Zeughaus ermöglicht das Grubenmann-Museum im Dachgeschoss herzustellen.
Vielzahl an Erfindungen, Projekten und Rollen
Parallel zum aus dem Familienalbum illustrierten Lebenslauf des Jubilars wird eine Reihe technischer Entwicklungen verständlich und erlebbar gemacht. Dabei hat der Holz-Tüftler Hermann Blumer immer wieder wechselnde Rollen inne, einmal als Erfinder, einmal als Unternehmer, Berater, Koordinator, oft auch als Pate und Wegbereiter von Projekten.
Anhand einiger exemplarischer Projekte wird die Arbeit von Hermann Blumer dargestellt. Dabei sind grosse, global bedeutsame Projekte vertreten; es werden aber auch kleinere und ältere Arbeiten ins Licht gerückt. Dazu dienen Dokumente und Fotografien von renommierten Fotografen wie Heinrich Helfenstein und Toni Küng. Zudem werden eigens für die Ausstellung entstandene Bilder von Katalin Déer und Roland Bernath gezeigt.
Das in den siebziger Jahren entwickelte Projekt für das Eisstadion von Davos wird nun endlich gebaut, allerdings nur im Massstab 1:50. Einige 1:1-Modelle ergänzen die Präsentation. Ein Teil der Ausstellungsarchitektur wurde vom Appenzeller Künstler und Zimmermann Ueli Frischknecht entwickelt, dabei soll die Entwicklung gleich auch Teil der Präsentation werden.
Künstlerische Einwürfe, Biografie und Begleitprogramm
Die Ausstellung wird bereichert durch einige künstlerische Positionen, welche sich der Thematik frei annehmen. So schafft eine Gruppe, bestehend aus den Künstlern Gabriele Brühwiler, Pascal Lampert, Ursula Palla und Stefan Rohner, ‹eingeholzte Objekte›. In ihrer Interpretation des Themas verkleben sie Objekte mit Holzmustern, verwandeln so auch Unsinniges in Holz, stellen damit die ästhetische Erscheinung in Frage und lassen damit auch kritische Blicke auf den Werkstoff Holz zu.
Die Schau wird von parallel durchgeführten Aktivitäten flankiert: Einer Ausstellung auf dem Säntis zum Thema ‹Wald und Holz rund um den Säntis›, der Herausgabe der Biografie von Hermann Blumer durch den Appenzeller Verlag und einem Festanlass mit einem Vortrag des Architekten Shigeru Ban, mit dem Hermann Blumer zukunftsweisende Holzbauten realisiert.