Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Klimaleistung von Wald und Holz künftig konsequent nutzen

Die Schweizer Wald- und Holzwirtschaft begrüsst die Teilrevision des CO2-Gesetzes für die Zeit 2025–2030. Ziel ist, die Treibhausgasemissionen der Schweiz auf ein Mass zu reduzieren, das die Aufnahmefähigkeit von Kohlenstoffsenken nicht übersteigt. Lignum fordert unter diesem Horizont die umfassende Berücksichtigung der Klimaleistungen von Wald und Holz.

2050 will die Schweiz klimaneutral sein. Was muss sie tun, um ihre Ziele im energie- und treibhausgasintensiven Bauwesen zu erreichen? Ein neuer Lignum-Flyer für Entscheider erklärt die Zusammenhänge rund um Wald, Holz, Bau und Klima in allgemeinverständlicher Form und bringt es auf den Punkt: Es muss möglichst bald massiv mehr Holz in Bau und Ausbau verwendet werden.
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Dass die Verminderung der Treibhausgase gemäss Gesetzesentwurf in erster Linie mit Massnahmen im Inland zu erfolgen hat, ist aus Sicht der Wald- und Holzwirtschaft richtig. Die Wald- und Holzwirtschaft kann dabei einen wichtigen Beitrag leisten. Der vermehrte Einsatz von Holz anstelle energie- und treibhausgasintensiv bereitgestellter Materialien im Bauwesen (Substitution) stellt eine grosse Chance dar, ressourcensparender und klimaschonender zu bauen und damit den CO2-Austoss massiv zu senken.


Klimaschutz mit Holz bringt viel und kostet wenig

‹Holz ist der Weg zu einem nachhaltigen Bauwerk Schweiz. Klimaschutz durch vermehrten Einsatz von Holz ist kostengünstig und mit erprobten, zeitgemässen Technologien ohne Verzug umsetzbar›, sagt Lignum-Präsident und Ständerat Jakob Stark. ‹Jetzt muss unser Land gute gesetzliche Rahmenbedingungen schaffen, damit rasch mehr Holz in Bau und Ausbau verwendet wird.›

Wald und Holz erbringen eine mehrfache klimatische Leistung. Der Wald bindet CO2 aus der Luft. Bauten und Innenausbauten aus Holz speichern über Jahrzehnte oder gar über Jahrhunderte den im Baum natürlich gebundenen Kohlenstoff. Vor allem aber kann Holz klimaschädliche Materialien ersetzen und damit deren Emissionen vermeiden. Alle drei Leistungen gilt es gesetzlich zu berücksichtigen. Die Berücksichtigung aller CO2-mindernden Leistungen von Wald und Holz ist auch bei der Festlegung der Anforderungen für die Ausstellung nationaler Bescheinigungen zentral.


Lebenszyklusbetrachtung bei Gebäuden etablieren

Die Festlegung von Gebäudestandards muss künftig aus Sicht der Lignum verstärkt dem gesamten Lebenszyklus von Gebäuden Rechnung tragen. Um den Klimazielen tatsächlich nachzuleben, sind Standards zu bestimmen, welche neben den im Betrieb anfallenden Treibhausgasemissionen auch diejenigen aus Erstellung und Entsorgung berücksichtigen.

Die Weiterführung des Gebäudeprogramms ist aus Sicht der Lignum ein Muss, namentlich mit Fokus auf den Sanierungs- und Erweiterungsbau. Zentral ist aber auch hier eine vermehrte Berücksichtigung von grauer Energie und grauen Treibhausgasemissionen, indem nicht nur Energieeffizienz und erneuerbare Energien, sondern auch nachhaltige und umweltschonende Materialien explizit gefördert werden.

 

Link Lignum Journal online vom 27.06.2022 | Holzbau als Kohlenstoffspeicher von erstrangiger Bedeutung