Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Holz-Statements im ländlichen Raum prägen die Preis-Region Ost

Das Landwirtschaftliche Zentrum St. Gallen in Salez erreicht in der Region Ost den ersten Rang – in der nationalen Wertung hat es Silber errungen. Der mit einem Sonderpreis Schreiner gewürdigte Umbau auf einer Alp ob St. Antönien liegt im Osten auf dem zweiten Rang. Eine beispielhafte Werkhalle für eine Zimmerei/Schreinerei im Kanton Glarus belegt den dritten Rang. Fünf weitere Projekte erhalten eine Anerkennung.

Sie haben sich in der Region Ost des Prix Lignum 2021 unter total 120 Eingaben durchgesetzt: Landwirtschaftliches Zentrum Salez (1. Rang, oben); Umbau Alpgebäude, St. Antönien (2. Rang, Mitte); Neubau Zimmerei und Schreinerei, Matt (3. Rang, unten). Zur Preis-Region Ost zählen AI, AR, FL, GL, GR, SG, TG.
Bilder Seraina Wirz (oben) | Roland Tännler (Mitte) | Martin Stollenwerk (unten) | Prix Lignum 2021

 

Das erstrangierte Gebäude des Landwirtschaftlichen Zentrums Salez wurde an dieser Stelle bereits am vergangenen Freitag bei der Darstellung der nationalen Prix-Lignum-Gewinner gewürdigt (Lignum Journal online vom 1.10.2021; Bauherrschaft: Kanton St. Gallen; Architektur: Andy Senn, St. Gallen; Bauingenieure: Merz Kley Partner, Altenrhein; Egeter & Tinner, Haag; Holzbau: Blumer-Lehmann, Gossau/Abderhalden Holzbau, Wattwil/Gebrüder Schöb, Gams/Alpiger Holzbau, Sennwald/BN Holzbau Bless Norbert, Tscherlach/Bernhof-Vetsch, Frümsen/Düsel Bodenbeläge, Buchs/Etter Fenstertechnik, Rosenfeld-Leidringen/Dütschler, Salez/Bach Heiden, Wolfhalden; Schreinerarbeiten: Schreinerei Stolz, Unterwasser/Stieger, Mels).

Ebenso wurde an dieser Stelle der gelungene Umbau eines Alpgebäudes oberhalb von St. Antönien am vergangenen Freitag als Gewinner eines Sonderpreises Schreiner bereits vorgestellt (Lignum Journal online vom 1.10.2021; Bauherrschaft: Markus und Daniel Freitag, Zürich; Architektur: Nickisch Walder Architekten, Flims; Ingenieure: Ingenieurbüro Flütsch, Chur; Entwicklung und Ausführung Holzarbeiten, Schreinerei: Frischknecht & Schiess, Trogen).


Dritter Rang: Neubau Zimmerei und Schreinerei Marti

Die Zimmerei und Schreinerei Marti in Matt ist ein traditionsreiches Unternehmen, das seit 1903 im Glarnerland vom Tisch bis zum Mehrfamilienhaus in allen Massstäben baut. Während eines Grossbrands verschwand der Firmensitz 2017 in den Flammen. Der Ersatzneubau setzt an der Tradition an und führt sie fort. Die Familie Marti zeigt darin ihr holztechnisches Können in allen Facetten.

Während Werkhallen oft belanglos detailliert sind, setzt der Neubau auf Feinheiten – ohne den Bogen zu überspannen (Bauherrschaft: Marti Holzbau, Matt; Architektur: ARGE AMJGS Architektur, Glarus/Zürich, und Marti Architekten, Matt; Bauingenieure: Gudenrath, Ziegelbrücke; Holzbau, Schreinerei: Marti Holzbau, Matt; Label Schweizer Holz für Tragwerk und Fassade).


Aussen und innen sorgfältig gestaltet

Die Fassade ist mit Bedacht entworfen, bis hin zu den Ecken des Gebäudes. Sie ist klug materialisiert und schenkt dem konstruktiven Holzschutz grosse Beachtung. Das Gebäude steht auf einer Grundfläche von 25 x 70 m. Um die Anforderungen an Schall, Brandschutz und Erdrutschrisiko zu erfüllen, sind die Decke über dem Erdgeschoss und die bergseitige Wand betoniert. Der Rest ist Holz. 

Die Vorliebe des Bauherrn für Holz und seine Vielfalt setzt sich in der Innenarchitektur fort. Die Büroräume sind alle gleich gestaltet, aber mit unterschiedlichen Holzarten ausgeführt: in heimischer Fichte, Eiche und Lärche. So macht die Firma ihr Können sichtbar, ohne dass die Architektur zum Materiallager verkommt. Auch hält der Innenausbau die delikate Balance zwischen traditionellem Handwerksbetrieb und feinen, elaborierten Details.


Fünf Werke in der Region Ost würdigt die Jury mit einer Anerkennung für den hochwertigen und zukunftsweisenden Einsatz von Holz: Primarschule Feld, Azmoos; Einfamilienhaus La Casetta, Segnas; Küche, Chur; Internationales Höhentrainings- und Wettkampf-Zentrum, St. Moritz; Haus Frasnelli, Bonaduz.


Link www.prixlignum.ch