Waldeigentümer sorgen sich um die Waldpflege
Die Schweizer Forstleute haben zurzeit alle Hände voll damit zu tun, kranke und abgestorbene Bäume zu verarbeiten.
Bild Alain Douard, WaldSchweiz
Regional gab es diesen Sommer wie bereits im Vorjahr mehr Borkenkäfer denn je, zudem leiden viele Bäume unter den vermehrten Trockenperioden. Vielerorts ist ein schleichendes Absterben der Bäume im Gange. Zur Erhaltung der Waldgesundheit müssen laufend geschädigte Bäume gefällt werden. Die Waldeigentümer sind mit dem Schadholz beschäftigt, statt dessen würden sie viel lieber wertvolleres Bauholz ernten.
Das schlägt sich nicht nur in negativen Zahlen der aktuellen Forststatistik nieder, sondern auch in den Kassen der Forstbetriebe und der Waldeigentümer. Die Waldpflege wird immer aufwendiger, während der Holzverkauf immer weniger abwirft. Als Folge davon werden mancherorts die Wälder immer weniger gepflegt und genutzt, vor allem in schlecht erschlossenen Gebieten.
Finanzielle Entlastung in Sicht
Um die nachhaltige Waldnutzung und -pflege auch in Zeiten des Klimawandels und unter ungünstigen ökonomischen Vorzeichen sicherzustellen, hat Ständerat und WaldSchweiz-Präsident Daniel Fässler im Juni eine Motion eingereicht. Sie wurde im Ständerat am 17. September mit nur wenigen Gegenstimmen angenommen und geht nun in den Nationalrat (siehe gesonderten Beitrag im Lignum Journal online von heute Montag).
An der Jahresversammlung nahmen rund 85 Delegierte und Akteure des nationalen Waldeigentümerverbandes teil. Neben den statutarischen Geschäften wählten sie Rolf Manser, den Kantonsoberförster von Solothurn, neu in den Vorstand. Zudem diente der Anlass dem Informationsaustausch bezüglich der Situation auf dem Holzmarkt und des bevorstehenden 100-Jahr-Jubiläums des Verbandes.
Holzmarktkommission aufgelöst
An der Delegiertenversammlung wurde des weiteren darüber informiert, dass die langjährige Holzmarktkommission HMK aufgelöst worden ist. Das Gremium wurde von WaldSchweiz und Holzindustrie Schweiz organisiert, welche beide den offiziellen Austritt beschlossen haben.
Der Schritt war absehbar, nachdem das Sekretariat der Eidgenössischen Wettbewerbskommission WEKO die HMK in Sachen Mengen- und Preisempfehlungen kritisiert und auch eine Neukonzeption des Gremiums als ‹problematisch› interpretiert hat. Die Verbände werden ihre Mitglieder künftig eigenständig über Marktbeobachtungen informieren.
Link www.waldschweiz.ch